Aktuelle Befragung zeigt akuten Handlungsbedarf beim Thema Kontrazeption
Gefordert: Aktionsplan für reproduktive Selbstbestimmung
München (pts017/23.09.2022/12:15)
* Hohe Kosten: Frauen wünschen sich laut aktueller Umfrage finanzielle Unterstützung bei Beschaffung von Verhütungsmitteln.
* Wissenslücke: Beratungsbedarf in Bezug auf reversible Langzeitverhütungsmittel (LARCs).
* Innovation: Organon und Cirqle Biomedical vereinbaren Forschungskooperation für neuartige hormonfreie Kontrazeptiva.
Männer stärker in die Verantwortung nehmen, bessere Beratung und vor allem Kostenerstattung - das wünschen sich Frauen in Deutschland, wenn es um Verhütung geht. Dies hat eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag des Arzneimittelherstellers Organon anlässlich des Weltverhütungstags ergeben. Eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2019 zeigte, dass Frauen in beruflich und finanziell unsicheren Situationen unregelmäßiger verhüten, weniger zuverlässige Verhütungsmittel verwenden oder ganz auf Verhütung verzichten.
"Die bundesdeutsche Realität ist noch weit von einer selbstbestimmten Geburtenplanung entfernt", sagt Christoph Habereder, Managing Director D-A-CH beim Arzneimittelhersteller Organon. Das Unternehmen fokussiert sich als einziges seiner Größe auf Frauengesundheit. Dafür setzt der Arzneimittelhersteller unter anderem auf Forschungspartnerschaften: Seit kurzem kooperiert er mit Circle Biomedical bei der Forschung an hormonfreien Kontrazeptiva.
Kosten für Verhütung: Deutschland mit Nachholbedarf
Die Umfrage unter 500 Frauen im gebärfähigen Alter zeigt, dass fast die Hälfte der Befragten eine Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln wünschen: Frauen in Deutschland, die älter als 22 Jahre sind, müssen heute für die Kosten von Verhütungsmitteln selbst aufkommen - eine finanzielle Dauerbelastung, die sich Geringverdienende oft nicht leisten können. In Frankreich beispielsweise werden seit dem 1. Januar 2022 immerhin allen Frauen bis zum Alter von 25 Jahren die Kosten für Kontrazeptiva erstattet.
Nicht alle Optionen sind bekannt
35,7 % der Befragten geben an, dass es schwierig sei, eine passende Verhütungsmethode zu finden - ein eindeutiges Zeichen für Informationsdefizite. Tatsächlich greifen die meisten der befragten Frauen, die verhüten, auf die klassischen Methoden der Empfängnisverhütung zurück: Kondom (50,1 %) und Pille (35,5 %). Reversible Langzeitverhütungsmittel (LARCs) wie zum Beispiel die Dreimonatsspritze oder das Verhütungsstäbchen werden hingegen von jeweils nur 1,3 % der befragten Frauen angewendet, obwohl sie hochwirksam sind. Dr. Susanne Fiedler, Chief Commercial Officer von Organon, betont die zentrale Stellung der reversiblen Langzeitverhütungsmittel für Organons Vision: "Um ungewollte Schwangerschaften langfristig und effektiv zu verhindern, sind LARCs eine wertvolle Alternative, da sie unabhängig von einer regelmäßigen Anwendung wirksam sind. Es ist wichtig, diesbezüglich Informationslücken bei den Frauen zu schließen."
Forschung an hormonfreien Kontrazeptiva
Der größte Wunsch der Frauen sind laut Umfrage aber mehr hormonfreie Verhütungsmittel - 66,5 Prozent hatten dies angegeben. Das Unternehmen Organon sieht hier großes Potenzial und hat deshalb eine Forschungskooperation mit dem Unternehmen Cirqle Biomedical auf den Weg gebracht. Im Fokus steht eine nicht-hormonelle "On-Demand"-Verhütungsmethode. Eine vielversprechende vorklinische Studie deutet darauf hin, dass Cirqle Biomedical eine Methode entdeckt hat mit dem Potenzial, eine temporäre Barriere für Spermien zu erzeugen, indem sie die vorhandene Gebärmutterschleimhaut-Barriere verstärkt. "Wir sehen uns als treibende Kraft für Innovationen bei Kontrazeptiva und wollen deshalb auch Präparate auf den Markt bringen, welche hormonfrei und hochwirksam zugleich sind. Hier sehen wir eine klare Forschungs- und Marktlücke", betont Dr. Fiedler.
Botschaft zum Weltverhütungstag: Verhütung ist nicht nur Frauensache
Im deutschsprachigen Raum werden Verhütung, Familienplanung und ungeplante Schwangerschaft noch immer als individuelle Frauensache betrachtet. Aber ungeplante Schwangerschaften haben nicht nur erhebliche individuelle, sondern auch volkswirtschaftliche Kosten zur Folge. Und 34 Prozent aller Schwangerschaften in Deutschland sind ungeplant. Die betroffenen Frauen nehmen weniger häufig am Arbeitsmarkt teil und erlangen seltener höhere Bildungsabschlüsse. Forschungsergebnisse legen nahe, dass Gesellschaften, die der Gesundheit von Frauen Vorrang einräumen, insgesamt gesünder, und für kommende Generationen produktiver sind. "Die Politik muss eine Investition in Frauengesundheit als eine Investition in die Zukunft Deutschlands begreifen", betont Habereder, "wir brauchen einen Aktionsplan für reproduktive Selbstbestimmung."
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