pts20230627007 Politik/Recht, Auto/Verkehr

An 95 Prozent aller Baustellen in Österreich besteht für Fußgänger höchste Unfallgefahr - und keinen interessiert's

A. Gmeiner: "Das ist so, weil Sicherheitsbescheide gemäß StVO § 89 + § 90 nicht exekutiert werden"


Wien (pts007/27.06.2023/08:55)

Keinen stört's, keiner reagiert! Fakt ist aber, dass 95 Prozent (!) aller Baustellen in Österreich erhebliche Sicherheitsmängel aufweisen und Fußgänger dadurch einem hohen Unfallrisiko ausgesetzt sind. Über 600 Unfälle verzeichnet man "offiziell" in Österreich aufgrund von Baustellen an Gehwegen oder an Straßen. Die inoffiziellen, weil nicht gemeldeten Unfallzahlen, gerade bei Fußgängern, sind deutlich höher, weil Fußgänger eher sich selbst die Schuld an ihrem Missgeschick geben als nicht vorhandenen, falschen oder ungenügenden Maßnahmen zur Baustellenabsicherung.

Eigentlich ist die richtige Baustellenabsicherung mittels Bescheids und gemäß StVO § 89 und § 90 in Österreich klar geregelt, wird aber nirgends konsequent umgesetzt oder gar regelmäßig kontrolliert. Alois Gmeiner von der Initiative "Gehwege sichtbar sicher" fordert dringend nötige regelmäßige Kontrollen und unabhängiges Monitoring der Absicherung von Baustellen im Gehwegs-Bereich in Österreich: https://www.facebook.com/sichtbarsicheraustria

Sogar KFV sieht keinen unmittelbaren Handlungsbedarf – es ist ja eh alles per "Bescheid" geregelt

"Ich war sehr erstaunt, als sogar bei meinem Vortrag, der mir dankenswerterweise vom Kuratorium für Verkehrssicherheit ermöglicht wurde, es im Arbeitsausschuss Aktive Mobilität einige Experten gab, die meine Anmerkungen zu Problemen bei der Baustellenabsicherungen an Gehwegen mit dem Hinweis quittierten: Das steht eh alles im Bescheid in der RVS und in der StVO - das is alles geregelt… Im persönlichen Gespräch danach bestätigten mir jedoch gerade Vertreter von Behindertenverbänden und Praktiker der Baubranche genau die von mir angesprochenen Probleme. Es fehlt an konsequenten Kontrollen an Baustellenabsicherungen in Österreich. Daher gibt es auch so unsagbar viele Verfehlungen – keinen interessiert's. Jeder macht derzeit, was er will und vor allem, was die Baufirmen nix kostet. Jeder weiß auch, dass es so gut wie nie Kontrollen oder Strafen gibt, daher wird das einfach einkalkuliert. Wie ein Schwarzfahrer in der U-Bahn, der sich ausrechnet: Wie oft kann ich Schwarzfahren, bis ich wieder mal eine Strafe zahlen muss? Wie es scheint, ist die Gefahr, in der U-Bahn erwischt zu werden, deutlich höher als bei lebensgefährlichen Verstößen auf einer der tausenden Baustellen in Österreich", so Alois Gmeiner von der Initiative "Gehweg sichtbar sicher".

Liebe Experten: Theorie und Praxis zeigen ein unterschiedliches Bild bei Baustellenabsicherungen an Gehwegen

Gmeiner rät Verkehrssicherheits-Experten, über den eigenen Tellerrand der Theorie in die tiefen der täglichen Praxis einzutauchen. "Bei 95 Prozent fehlerhaften Baustellenabsicherungen muss man sicher nicht lange nach Beispielen für nicht umgesetzte Bescheid-Anordnungen auf unseren Baustellen suchen", ist Gmeiner verärgert und will den "zu stillen Fußgängern" zu mehr Aufmerksamkeit und Sicherheit verhelfen. https://www.facebook.com/sichtbarsicheraustria

(Ende)
Aussender: Ethik pro Austria
Ansprechpartner: Alois Gmeiner
Tel.: +43 699 133 20 234
E-Mail: office@ethikproaustria.at
Website: www.ethikproaustria.at
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