Antidepressiva wirksam bei Angststörungen
Auswirkungen der langfristigen Einnahme laut Studie der Western University kaum erforscht
Frau: Angststörungen treten beim weiblichen Geschlecht öfter auf (Foto: pixabay.com, Engin Akyurt) |
St. Thomas (pte003/31.01.2025/06:10)
Antidepressiva reduzieren die Symptome einer generalisierten Angststörung (GAD). Es gibt jedoch nur eingeschränkt Daten zur langfristigen Einnahme, so ein Forscher-Team um Giuseppe Guaiana von der Western University. Weltweit leiden Millionen Menschen an GAD und machen sich dadurch bei Dingen des Alltags übermäßige Sorgen.
Antidepressiva wie SSRIs und SNRIs werden von zahlreichen angesehenen Institutionen wie dem National Institute for Health and Care Excellence zur Behandlung einer GAD empfohlen. Das Missverständnis, dass Antidepressiva nur zur Therapierung von Depressionen einzusetzen sind, besteht laut den Experten jedoch immer noch.
37 Studien ausgewertet
Für die aktuelle Review haben die Fachleuten 37 randomisierte kontrollierte Studien mit über 12.000 Teilnehmern analysiert und dabei Antidepressiva mit einem Placebo verglichen. Die meisten Studien wurden in Ländern mit hohen Einkommen wie den USA und mehreren europäischen Ländern durchgeführt. In den meisten Fällen nahmen mit rund 60 Prozent etwas mehr Frauen teil. Dieser Prozentsatz spiegelt auch die Verteilung des Auftretens von GAD wider.
Antidepressiva sind bei der Verringerung der Symptome als Ergebnis der Studie wirksamer als Blindpräparate. Mit 41 Prozent fällt die Ansprechrate bei den Antidepressiva den Wissenschaftlern zufolge deutlich höher aus. Es konnten keine signifikanten Unterschiede bei den Abbrecherquoten festgestellt werden. Das weist den Fachleuten zufolge auf eine gute allgemeine Verträglichkeit der Medikamente hin.
Langfristige Einnahme fraglich
Guaiana nach gibt es für Patienten, die nur an einer Angststörung leiden, gute wissenschaftliche Belege, dass Antidepressiva zu klinisch bedeutsamen Verbesserungen führen. "Wir haben jedoch keine ausreichenden Erkenntnisse, wie wirksam diese Medikamente bei Patienten sind, die zusätzlich zur Angststörung an weiteren psychischen Erkrankungen leiden. Das ist jedoch in der klinischen Praxis viel häufiger der Fall."
Die aktuelle Review weist auch auf das Fehlen von Daten zur langfristen Einnahme von Antidepressiva hin. Die meisten ausgewerteten Studien dauerten nur vier bis zwölf Wochen. Diese Forschungsergebnisse sind in der "Cochrane Database of Systematic Reviews" veröffentlicht worden.
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