pte20240717009 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

App erinnert ans Lernen: Effekte eher negativ

Ergebnisse sind laut Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation überschaubar


Lernen mit dem Smartphone: positive Effekte nur kurzfristig (Foto: pixabay.com, Pexels)
Lernen mit dem Smartphone: positive Effekte nur kurzfristig (Foto: pixabay.com, Pexels)

Frankfurt am Main (pte009/17.07.2024/11:30)

Erinnerungen, wie Push-Meldungen über das Smartphone, haben eher negative Effekte auf die Lernzeiten. Zu dem Schluss kommt eine Studie des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Zwar würden Schüler an den Tagen, an denen sie erinnert werden, häufiger lernen als an Tagen ohne Erinnerung. Insgesamt jedoch lernte eine Kontrollgruppe, die nie erinnert wurde, an mehr Tagen. Details sind in "Science of Learning" nachzulesen.

"Positiver Effekt kurzfristig"

"Der positive Effekt auf das Lernverhalten ist eher kurzfristig. Auf längere Sicht geben die Schüler die Verantwortung für das Lernen an das Smartphone ab, mit der Gefahr, dass sie sich nur noch darauf verlassen", so Erstautorin Lea Nobbe. 85 Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren haben an der Studie teilgenommen und in zwei Gruppen eingeteilt. Die Nutzungsdaten einer Vokabel-Lern-App wurden über 36 Tage aufgezeichnet und ausgewertet.

Die Reminder-Gruppe wurde insgesamt bis zu 16 Mal in unregelmäßigen Abständen an das Lernen erinnert, die Vergleichsgruppe hingegen erhielt keine solchen Erinnerungen. Im Anschluss haben die Wissenschaftler ausgewertet, wie wahrscheinlich es ist, dass Schüler an Tagen mit und an Tagen ohne Erinnerung lernen.

Ergebnisse beider Gruppen ident

Die Vergleichsgruppe ohne Erinnerungen befasste sich im Schnitt an 26 von den 36 Tagen mit den Vokabeln. Demgegenüber nutzten Schüler aus der Reminder-Gruppe nur an 22 Tagen die App. An Tagen, an denen ihr Handy sie an das Lernen erinnerte, lag die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit zu üben bei 69 Prozent, an Tagen ohne Reminder nur bei 60 Prozent.

Gerade zum Ende des Beobachtungszeitraums hin lernten die Schüler jedoch oft nur noch an den Tagen, an denen sie eine Erinnerung erhielten. In der Kontrollgruppe ließ das Lernverhalten nach einiger Zeit zwar ebenfalls nach, aber nicht so stark wie in der Reminder-Gruppe. In Vokabeltests wiederum schnitten die Schüler beider Gruppen nahezu gleich ab.

(Ende)
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