Arbeitsstiftung: Verlorene Zeit - oder doch ein Gewinn?
Stiftungsträger AGAN hat ehemalige Teilnehmende dazu befragt
Arbeitsstiftungen: Neue Perspektiven bei Personalabbau (Foto: Adobe Stock) |
Wien (pts028/09.02.2021/12:30) Zuerst die Schockstarre, dann die psychische und emotionale Talfahrt, aber dann kommt die Trendwende: Von rund 4000 Dienstnehmern, die ihren Job verloren hatten und an einer Arbeitsstiftung teilnehmen konnten, geben 61 Prozent an, ihre Stiftungsteilnahme als sehr sinnvoll erlebt zu haben. Lediglich vier Prozent empfanden sie als nicht sinnvoll. So das Ergebnis einer AGAN-Umfrage, durchgeführt im Jänner 2021.
Woran liegt es also, dass Arbeitsstiftungen so großen Zuspruch erfahren?
Die Antwort lautet: Fit werden für den Arbeitsmarkt. Die Anforderungen der personalaufnehmenden Unternehmen haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt, treffsichere Qualifizierungen sind gefragt. ArbeitnehmerInnen, die über Jahre hinweg im ehemaligen Beruf ihr Bestes gegeben haben, können rasch scheitern, wenn es darum geht, sich in diesem Kontext neu zu bewerben. In vielen Branchen reicht eine noch so gediegene Ausbildung nicht mehr, wenn sie fünf Jahre oder gar länger zurückliegt. Das Rad der Zeit, die sich immer schneller drehende Welt, hat den Arbeitsmarkt schon längst erreicht.
Good Practice
Reinhard G., 51, beispielsweise: Der Schlosser-Facharbeiter hatte bereits vor Jahren zusätzlich schweißtechnische Ausbildungen, Staplerschein und Magnetpulverprüfung erfolgreich abgelegt. Trotzdem war er bei der intensiven Jobsuche mit seinem Lebenslauf nicht erfolgreich, hat sich letztlich doch für die Arbeitsstiftung entschieden. So konnte er - finanziell abgesichert - zusätzlich die Ausbildung zum Bediener für vollmechanische und automatische Schweißeinrichtungen absolvieren. Eine anspruchsvolle Ausbildung, die er sich unter dem Druck von Arbeitslosigkeit, Jobsuche, finanziellen Einbußen wohl niemals zugemutet hätte.
Fazit: Vor Stiftungseintritt war er mit rund 90 Bewerbungen nicht erfolgreich, mit dieser Zusatzqualifizierung konnte er bereits nach zehn gezielten Bewerbungen drei Vorstellungstermine in interessierten Unternehmen verbuchen. Und hielt letztlich sechs Monate nach Stiftungseintritt seinen neuen Dienstvertrag in Händen.
Die 46-jährige Susanne F. hatte langjährige Erfahrung im Projektmanagement, in der Verwaltung, Kontrolle und Analyse internationaler Projekte. Zudem umfangreiche Berufspraxis in namhaften Großkonzernen. Als bei ihrem Dienstgeber erstmals von Einsparungsmaßnahmen die Rede war, hat sie begonnen, sich anderswo zu bewerben. Bis der Personalabbau dann tatsächlich vollzogen wurde, hatte sie viele freundliche Absagen in der Tasche und Angst vor der Zukunft. Zudem als Alleinerzieherin ihre Tochter zu versorgen. In der Arbeitsstiftung ging es erstmals darum, im Rahmen ihrer Berufsorientierung neue Perspektiven zu finden, Ängste abzubauen.
Heute - ein Jahr später - ist Susanne F. mit ihrer Höherqualifizierung zur Zertifizierten Senior Process Managerin wieder Mitglied eines international tätigen Teams.
Arbeitszufriedenheit versus Einkommen
Erwähnenswert ist auch die Arbeitszufriedenheit der 4000 Befragten in ihrem neuen Dienstverhältnis: für 76 Prozent ist sie eindeutig höher als im Dienstverhältnis vor der Arbeitsstiftung. Das Ganze allerdings begleitet von finanziellen Fakten abseits jeglicher Illusionen: 59 Prozent haben danach weniger verdient als zuvor, 41 Prozent gleich viel oder bis zu 20 Prozent mehr.
Zählen also eher die Arbeitszufriedenheit oder eher das Einkommen für berufstätige Menschen? Diese Frage wurde in der Umfrage nicht gestellt. Dass beides besser ist als (Langzeit-)Arbeitslosigkeit bedarf allerdings auch keiner Befragung.
In Zeiten der COVID-Wirtschaftskrise will AGAN mit topaktuellen Umfragedaten ganz bewusst auf die Chance hinweisen, die Menschen bei drohendem Jobverlust durch Arbeitsstiftungen erhalten.
Bei Interesse an einem Expertengespräch mit AGAN-Geschäftsführer Mag. Peter Zellermayer ersuchen wir um Kontaktaufnahme.
(Ende)Aussender: | AGAN Outplacement und Arbeitsstiftungen |
Ansprechpartner: | Irene Schlögl |
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