pte20240820002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Bluttest weist Prostatakrebs nach

US-Forscher entdecken unscheinbare Nanoteilchen, die Diagnose vereinfachen


Krebsdiagnose nach heutiger (links) und neuer Art (Bild: Icahn Mount Sinai)
Krebsdiagnose nach heutiger (links) und neuer Art (Bild: Icahn Mount Sinai)

New York (pte002/20.08.2024/06:05)

Nanopartikel im Blut, denen Mediziner bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt haben, könnten sich als neue zuverlässige Marker für Krebserkrankungen erweisen. Denn Forscher an der Icahn School of Medicine an der Mount Sinai-Gesundheitseinrichtung haben eine neue Art von Ribonukleinsäure (RNA) entdeckt, die bestimmte Erbinformationen trägt. Diese RNA ist in so genannte extrazelluläre Vesikel verpackt. Das Team fand heraus, dass sich diese Moleküle verändern, wenn Krebs vorhanden ist. Sie befinden sich sowohl im Blut als auch im Urin, sodass die Krebsdiagnose erheblich vereinfacht wird. Die Forschungsergebnisse sind kürzlich im "Journal of Extraxellular Vesicles" erschienen.

Nanoteilchen schalten Gene ein und aus

Das Team um Navneet Dogra nennt diese RNA-Moleküle EV-UGRs (kurz für Extracellular Vesicles-Associated Unannotated Genomic Regions). Man geht davon aus, dass sie entscheidend dafür sind, wie Gene ein- und ausgeschaltet werden und wie genetische Anweisungen in Proteine übersetzt werden.

"Mein Team wollte untersuchen, ob EV-UGRs für die Krankheitsüberwachung wertvoll sein könnten", so Dogra. "Wir beobachteten Prostatakrebs-Patienten vor und nach einer Operation und waren überrascht, dass sich die EV-UGR-Expression nach der Operation verändert hatte. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die EV-UGRs verändern, wenn Krebs vorhanden ist, was einen weniger invasiven Ansatz für die Diagnose von Prostatakrebs durch einfache Flüssigbiopsien nahelegt und möglicherweise die Notwendigkeit komplexerer, schmerzhafter und infektionsanfälliger Biopsieverfahren überflüssig macht." Er glaubt, dass dieses Diagnoseverfahren auch bei anderen Krebsarten funktionieren könnte.

Bessere Früherkennung

Die Forscher setzten die Sequenzierung kleiner RNAs der nächsten Generation ein, um menschliches Gewebe und Flüssigkeiten schnell zu analysieren. Darüber hinaus entwickelten sie einen kosteneffizienten Flüssigbiopsietest und schufen Instrumente zur Isolierung winziger EVs aus Blut und Urin. Schließlich entwickelten sie eine Computerpipeline zur Identifizierung der neuen RNA-Typen.

"Diese Technik könnte die Versorgung revolutionieren, weil sie den Zeitaufwand und die Unannehmlichkeiten verringert, die mit derzeitigen Diagnoseverfahren verbunden sind", resümiert Mitautor Carlos Cordon-Cardo. "Sie könnte zudem zu einer früheren Erkennung und zu wirksameren Behandlungsstrategien führen und die Lebensqualität der Patienten verbessern."

(Ende)
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