Casinos Austria opfern eigene Mitarbeiter, um Anschein von gutem Spielerschutz zu wahren
Welche Konsequenzen wird das Aufdecken der Spielerhilfe für die Casinos Austria noch haben?
Casinos Austria opfern Mitarbeiter aus den eigenen Reihen (Foto: Shutterstock) |
Wels (pts028/21.04.2021/16:45) Es herrscht ein reges Gehen bei den Casinos Austria. Seit Jahrzehnten tätige Mitarbeiter verschwinden leise und ohne großes Aufsehen. Nur den Brancheninsidern fällt bei genauem Betrachten der Abgänge ein Zusammenhang auf: Der äußerst mangelhafte Spielerschutz bei den Casinos Austria könnte ein Grund dafür sein.
Spielerschützer und Kredit-Verleiher Herbert Beck
Herbert Beck war sozusagen ein Urgestein bei den Casinos Austria. Er begann seine Karriere beim teilstaatlichen Glücksspielriesen im Jahr 1984. Er schaffte den Aufstieg bis zur Prokura des Unternehmens und leitete die Spielerschutz-Abteilung, intern auch Responsible Gaming genannt. Zu seinen Aufgaben zählte jedoch auch jahrelang die Vergabe von Krediten an Spieler sowie das Sponsoring. Ein Widerspruch in sich. Gleichzeitig Spieler schützen und im selben Atemzug Kredite an spielsüchtige Kunden vergeben? Dies war jahrelang an der Tagesordnung von Beck.
Spielerschutz-Krise wegen "profil"-Bericht
Im November 2019 passierte jedoch etwas, mit dem die Casinos Austria nicht gerechnet hatten. In der Zeitschrift profil erscheint ein großer Artikel über einen Spieler, der unfassbar große Summen verspielen konnte, ohne im Sinne des Spielerschutz aufgehalten worden zu sein: https://www.spielerhilfe.at/profil-bericht-wie-die-casinos-austria-den-spielerschutz-vernachlaessigen . All diese Vorgänge fanden unter der Aufsicht des Spielerschutz-zuständigen Mitarbeiters Beck statt. Die Geschichte entwickelte sich rasch zu einem Problem für die Casinos, denn es wurde darüber äußerst umfangreich im Nationalrat von Seiten der Politik diskutiert https://www.spielerhilfe.at/warum-die-politik-nun-fuer-besseren-spielerschutz-kaempft und sogar im ORF in einem eigenen Beitrag berichtet: https://www.spielerhilfe.at/orf-1-magazin-1-spiel-sucht
Beck verschwindet wenige Tage später in den Ruhestand
Kaum waren diese Diskussionen losgetreten, war Beck persönlich am Weg zu politischen Vertretern und in Kontakt mit Journalisten, um diesen Personen über den aus seiner Sicht guten Spielerschutz in Kenntnis zu setzen. Auch Glatz-Kremsner war damit beschäftigt, die Wogen zu glätten. Beiden gelang dies nur in überschaubarem Erfolg, denn sie hatten bei ihrer Berechnung übersehen, dass es diesmal noch einen weiteren Mitspieler gibt: Die Spielerhilfe.
Ende November 2019 ist Beck aus seinem Job ausgestiegen und nur noch als Berater für das Unternehmen tätig. Erst im Februar 2020, also 3 Monate später, begann sein Nachfolger N. N. war bis dahin für ein österreichisches Konkurrenzunternehmen tätig. Ein geplanter Ruhestand und eine geordnete Übergabe sehen anders aus.
Es hat vielmehr den Anschein, dass Beck schnell weichen musste. Auch an einem Casinos-Standort in Linz in Oberösterreich verschwindet fast zeitgleich ein verantwortlicher Mitarbeiter für Gästebetreuung (insbesondere Betreuung der spielsüchtigen Gäste, Anmerkung) plötzlich spurlos von der Webseite. M. ist in die Gesamtgeschichte der profil-Berichterstattung involviert.
Was Thomas Schmid, Bettina Glatz-Kremsner und eine blinde spielsüchtige Frau damit zu tun haben?
Auf unserer Webseite finden Sie die gesamte Berichterstattung: https://www.spielerhilfe.at/casinos-austria-opfern-eigene-mitarbeiter-wegen-schlechtem-spielerschutz
(Ende)Aussender: | Verein "Spielerhilfe" |
Ansprechpartner: | Verein Spielerhilfe |
Tel.: | +43 664 99125509 |
E-Mail: | presse@spielerhilfe.at |
Website: | www.spielerhilfe.at |