Schutzlack wirkt jetzt auch als Bakterienkiller
Kostengünstige Lösung der University of Nottingham gegen viele bedrohliche Infektionsgefahren
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Bakterien: Neue Farbe macht Erregern den Garaus (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com) |
Nottingham/Birmingham (pte002/25.04.2025/06:05)
Mit einer neuen Oberflächenbeschichtung in sensiblen Bereichen wie Produktionsanlagen der Lebensmitteltechnik und Krankenhäusern haben Krankheitserreger keine Chance mehr - zumindest, wenn es nach Forschern der University of Nottingham geht. Sie werden, wenn sie sich darauf niederlassen, zu 100 Prozent abgetötet.
Vielseitige Einsatzoptionen
Das neue Verfahren unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von anderen Techniken, die ebenso keimtötend wirken: Es ist weitaus billiger. Bisher sondern derartige Schutzschichten Gold-, Silber oder Kupfer-Ionen ab, die für Bakterien und andere gefährliche Erreger tödlich sind. Diese Materialien sind teuer, während die neue Beschichtung auf dem herkömmlichen Klarlackharz des Unternehmens Indestructible Paint basiert.
Dieser Lack dient als Schutz, etwa für Flugzeugrümpfe und Hightech-Produkte aus Metall. Um den Lack als Mikrobenkiller zu nutzen, fügte Forscherin Felicity de Cogan der Farbe bakterientötendes Präparat (Chlorhexidindigluconat/CHX) bei, das von Zahnärzten zur Behandlung von Mundinfektionen und zur Reinigung vor Operationen verwendet wird. Ein Anteil von zwei Prozent genügt, um Mikroorganismen zuverlässig abzutöten, heißt es.
Radikale brechen Mikrobenhülle
In Labortests haben die Forscher die keimtötende Farbe auf Stahlbleche aufgetragen und ließen sie bei einer Temperatur von 60 Grad Celsius aushärten. Dann sprühten sie Lösungen darauf, die die Bakterien Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Pseudomonas aeruginosa töten. Diese lösen schwere Krankheiten aus, die sogar tödlich enden können. Bei der Nachuntersuchung haben die Experten festgestellt, dass kein einziges Bakterium überlebt hatte.
CHX erzielt diese tödliche Wirkung durch die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies. Das sind sogenannte Radikale, die die schützenden Außenmembranen der Mikroben aufbrechen. Andererseits beeinträchtigt CHX die Klarheit, Kratzfestigkeit und Haftung des Lacks in keiner Weise. Der mechanische Schutz bleibt also vollkommen erhalten.
"Es ist von größter Bedeutung, dass neue Technologien wie diese antimikrobielle Farbe entwickelt werden, um die Ausbreitung pathogener Mikroorganismen auf gefährdete Patienten zu verhindern und der ständig wachsenden Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen entgegenzuwirken", so de Cogan. Der Lack könnte auch Oberflächen im öffentlichen Raum keimfrei halten, etwa in Verkehrsmitteln und Büros, die von vielen Menschen, auch Keimträgern, berührt werden.
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