Glasfaserkabel warnt vor Vulkanausbrüchen
Laut Caltech-Erhebungen verändert sich eingespeistes Laserlicht in charakteristischer Weise
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Vulkanausbruch: Ereignisse wie diese lassen sich künftig besser vorhersagen (Foto: caltech.edu) |
Pasadena (pte012/25.04.2025/11:30)
Ein neues Verfahren von Forschern um Zhongwen Zhan vom California Institute of Technology (Caltech) erkennt einen Vulkanausbruch mit einem Vorlauf von mindestens 30 Minuten. Damit ist es möglich, Menschen aus gefährdeten Gebieten rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Für Erbeben und Tsunamis
Das Verfahren namens "Distributed Acoustic Sensing" (DAS) basiert auf Lichtwellenleitern (LWL), die in der Nähe des gefährdeten Gebiets verlaufen und eigentlich Daten in großen Mengen übermitteln. Ähnlich wie Schweizer Wissenschaftler der University of Michigan diese Technik nutzen, um Erdbeben beziehungsweise Tsunamis vorauszusagen, setzen die Caltech-Forscher auf ein Phänomen, das in LWL, auch Glasfaserkabel genannt, auftritt, wenn es Vibrationen ausgesetzt ist.
In diese wird Laserlicht eingeleitet, das am anderen Ende, nach vielleicht 100 Kilometern, unverändert wieder austritt, wenn die Erde ruhig bleibt. Wird sie aber von den Vorboten eines Vulkanausbruchs in Vibration versetzt, kommt es zu einer sogenannten Phasenänderung. Diese lässt sich messen und als Zeichen für einen bevorstehenden Vulkanausbruch deuten. Der LWL ist gewissermaßen eine Aneinanderreihung von tausenden Sensoren.
Installation in zehn Tagen
Die Forscher haben die Technik auf der Halbinsel Reykjanes an der Südwestküste Islands getestet. Diese ist eine der bevölkerungsreichsten Regionen des Landes und zugleich eine der vulkanisch aktivsten. Gemeinsam mit isländischen Experten und dem Telko Ljósleidarinn hat Zhans Team ein Glasfaserkabel für die Messung umgerüstet.
"Die Installation verlief extrem schnell. Es dauerte nur zehn Tage. Etwa einen Monat später haben wir mit unserem System die erste Eruption aufgezeichnet", verdeutlicht Jiaxuan Li, der am Caltech promoviert hat und jetzt als Assistenzprofessor an der University of Houston tätig ist, die vergleichsweise einfache Vorgangsweise.
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