pte20250425004 in Forschung

Roboter ohne Beine springt auf Rekordhöhen

Spannungen durch Verformung entladen sich bei innovativer GaTech-Entwicklung schlagartig


Sprunggewaltige Roboter nach dem Vorbild eines Wurms (Foto: Candler Hobbs, gatech.edu)
Sprunggewaltige Roboter nach dem Vorbild eines Wurms (Foto: Candler Hobbs, gatech.edu)

Atlanta (pte004/25.04.2025/06:15)

Ein Roboter von Ingenieuren des Georgia Institute of Technology (GaTech) hat zwar keine Beine, doch er kann springen wie ein Floh. Drei Meter Höhe schafft er aus dem Stand, dabei ist er nur 7,5 Zentimeter lang und gehört zu den "Softies", den weichen Robotern. Er besteht aus Silikon und hat ein Rückgrat aus Kohlenstofffasern. Vorbild ist der Spulwurm, ein Parasit, der zu den Nematoden gehört und bei Menschen Infektionen hervorrufen kann.

Hochgeschwindigkeitskamera genutzt

Die Negativeigenschaft des Parasiten war es allerdings nicht, die GaTech-Forscher Victor Ortega-Jimenez, der mittlerweile zur University of California, Berkeley gewechselt ist, faszinierte. Mittels Hochgeschwindigkeitskamera hat er die Bewegungen des kleinen Wurms aufgezeichnet. Dieser krümmt sich zusammen, als hätte er Bauchschmerzen, wenn er sich vom Fleck bewegen will.

Die dabei aufgebaute Spannung entlädt sich dann schlagartig, sodass der Wurm wie von einem Katapult gestartet abhebt und mit etwas Glück dort landet, wo sein Ziel ist. Je nachdem, wie er sich krümmt, springt er vor oder zurück, oder auch zur Seite. "Durch die Verlagerung ihres Schwerpunkts können diese Lebewesen steuern, in welche Richtung sie springen", sagt Sunny Kumar, der bei Ortega-Jimenez promoviert hat.

Mobil selbst in schwierigstem Gelände

Den Experten ist eigenen Angaben nach kein anderer Organismus in dieser winzigen Größenordnung bekannt, der effizient in beide Richtungen auf die gleiche Höhe springen kann. "Das ist, als würde ich mich hinlegen und irgendwie auf ein dreistöckiges Gebäude springen", ergänzt Kumar.

Nematoden können Menschen und Tiere krankmachen, haben aber auch ihre guten Seiten. Landwirte und Gärtner nutzen sie anstelle von Pestiziden, um invasive Insekten zu töten. Eine Möglichkeit, sich an ihren Wirt zu heften, bevor sie in seinen Körper eindringen, ist ein kühner Sprung. Roboter, die nach diesem Vorbild gebaut werden, lassen sich bei Suchaktionen selbst in schwierigstem Gelände einsetzen.



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