Chemo- und Wärmetherapie töten Tumore ab
MIT-Forscher kombinieren zwei Therapieformen - Erste Erfolge bei todkranken Mäusen erzielt
Kombipräparate mit unterschiedlichen Chemotherapeutika unter dem Mikroskop (Foto: mit.edu) |
Cambridge (pte001/31.10.2024/06:00)
Mit Mikropartikeln, die therapeutisch zweifach wirken, wollen Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) Krebs effektiver bekämpfen. Die Teilchen, die direkt in den Tumor befördert werden, erzeugen gleichzeitig Wärme, die Krebszellen abtötet, und geben Medikamente ab, die in der Chemotherapie eingesetzt werden. Diese Methode könnte die Nebenwirkungen vermeiden, die oft auftreten, wenn eine Chemotherapie intravenös verabreicht wird, und der Synergieeffekt könnte das Leben des Patienten deutlicher verlängern als der Einsatz beider Therapien nacheinander, so die Entwickler.
Letzte Chance für Patienten
In einer Studie an Mäusen haben die Experten bereits die Wirksamkeit der Therapie unter Beweis gestellt. Tumore wurden vollständig beseitigt und die Überlebenszeit der Nager erheblich verlängert. "Unser Ziel ist es, Tumore bei Patienten, die nicht wirklich viele Optionen haben, unter Kontrolle zu bringen, um ihr Leben zu verlängern oder ihnen zumindest eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen", sagt Ana Jaklenec, leitende Forscherin am Koch Institute for Integrative Cancer Research.
Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren werden in der Regel mit mehreren Methoden behandelt, darunter Chemotherapie, OP und Bestrahlung. Die Wärmetherapie ist eine neuere Methode, bei der Partikel implantiert oder injiziert werden, die mit einem externen Laser erhitzt werden, wodurch ihre Temperatur so weit ansteigt, dass benachbarte Tumorzellen abgetötet werden, ohne anderes Gewebe zu schädigen. Eingesetzt werden meist Goldnanopartikel, die Wärme abgeben, wenn sie nahinfrarotem Licht ausgesetzt werden.
Nanoblätter gegen den Krebs
Das MIT-Team setzt Molybdänsulfid als Wärmequelle ein. Dieses Material wandelt Laserlicht sehr effizient in Wärme um, sodass Laser mit geringer Leistung verwendet werden können. Um Mikropartikel zu erzeugen, die beide Behandlungen ermöglichen, haben die Forscher Molybdändisulfid-Nanoblätter mit zwei verschiedenen Chemotherapeutika und einem Polymer namens Polycaprolacton kombiniert.
Daraus stellten sie einen Film her, aus dem sie würfelförmige Mikropartikel mit einer Kantenlänge von 200 Mikrometern ausstanzten. Diese injizierten sie in den Tumor und erhitzten sie mit einem Nahinfrarotlaser, dessen Licht bis in eine Tiefe von einigen Zentimetern eindringt. Gleichzeitig wird dabei das Medikament freigesetzt.
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