pte20230921003 Handel/Dienstleistungen, Politik/Recht

Chinas Fischimporte aus Japan eingebrochen

Bericht der General Administration of Customs der Volksrepublik zeigt Rückgang um 67 Prozent


Fische aus Japan: Importbann in China belastet die Wirtschaft (Foto: unsplash.com, AXP Photography)
Fische aus Japan: Importbann in China belastet die Wirtschaft (Foto: unsplash.com, AXP Photography)

Peking/Tokio (pte003/21.09.2023/06:10)

Die Importe von Fisch und Meeresfrüchten aus Japan sind auf chinesischer Seite um 67 Prozent eingebrochen. Das geht aus dem jüngsten Bericht der General Administration of Customs der Volksrepublik hervor, der unter anderem die aktuellen Zahlen für August beinhaltet. Grund für den signifikanten Rückgang ist die Entscheidung der japanischen Regierung, radioaktiv kontaminiertes Kühlwasser aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima in den Pazifik abzuleiten.

Größter Importeur weltweit

"Den Angaben von japanischen Behörden und Fischern zufolge ist China mit Abstand der weltweit größte Importeur von Fischen und Meeresfrüchten aus seinem Nachbarland", berichtet "BBC News". Allein 2022 hat Asiens wichtigste Marktwirtschaft entsprechende Waren im Wert von 84,4 Mrd. Yen (rund 530 Mio. Euro) aus Japan importiert. "Mit der Entscheidung Japans, das verseuchte Kühlwasser aus Fukushima ins Meer zu leiten, sind die Importe stark zurückgegangen. Seitdem dort die Meerwasserpumpen am 24. August eingeschaltet wurden, gilt in China ein Importbann auf Meeresfrüchte aus Japan", so die Autoren.

Der Importbann wurde verhängt, obwohl verschiedene Wissenschafter und Experten der Vereinten Nationen schon im Vorfeld erklärt hatten, dass das Einleiten des Wassers ins Meer für Natur und Mensch unbedenklich sei. Die japanische Regierung verwies im Rahmen der hitzig geführten Debatte auch auf Atomkraftwerke in China oder Frankreich, wo mit Abwasser ebenfalls ganz ähnlich umgegangen wird. "Wir werden außerdem regelmäßige Tests durchführen, um zu zeigen, dass das Meerwasser in der Nähe von Fukushima keine erhöhten Werte an Radioaktivität aufweist", verspricht die Regierung Japans.

Heftige Proteste in China

Das Vorgehen Japans hat in China heftige Proteste ausgelöst. In diesem Zusammenhang häufen sich mittlerweile etwa Berichte über japanische Schulkinder in China, die mit Steinen beworfen worden sein sollen oder lokale Unternehmen im Raum Fukushima, die mit hunderten von verärgerten und aggressiven Telefonaten bedroht werden. Die Regierung in Tokio hat ihre Bürger sogar bereits ausdrücklich davor gewarnt, ins Nachbarland zu reisen. Wenn man dies doch vorhabe, solle man bestimmte Regeln befolgen und es vermeiden, laut in der Öffentlichkeit Japanisch zu sprechen.

(Ende)
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