pte20240903020 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

COVID auf X: Gefühle und externe Links gelikt

Glaubwürdigkeit entscheidet laut University of Wisconsin über Verbreitung von Informationen


Twitter: Während Pandemie doch nicht so übel (Foto: pixabay.com, Pete Linforth)
Twitter: Während Pandemie doch nicht so übel (Foto: pixabay.com, Pete Linforth)

Madison (pte020/03.09.2024/12:30)

Die COVID-19 Pandemie hat eine Infodemie bewirkt. Die WHO versteht darunter eine überwältigende Flut an Infos, die richtig oder irreführend sind und die Kanäle der Medien überschwemmen. Forscher der University of Wisconsin haben die Charakteristika dieser Messages und ihrer Quellen untersucht, die eine entsprechende Verbreitung ermöglichen. Expertin Ezgi Akar hat Social-Media-Updates untersucht, konkret Tweets, wie sie früher bei Twitter bezeichnet wurden.

Drei Theorierahmen genutzt

Während der Pandemie galt Twitter als mächtiges Tool, das den öffentlichen Diskurs prägen konnte und eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Infos und bei sozialen Interaktionen spielte sowie unglücklicherweise auch bei der Verbreitung von Falschinformationen. Akar hat drei Theorierahmen eingesetzt: die Undeutsch-Hypothese, die Vierfaktorentheorie und Source-Credibility-Theorie.

Die Undeutsch-Hypothese untersucht die Glaubwürdigkeit von Aussagen. Die Vierfaktorentheorie konzentriert sich auf die Aspekte, die beeinflussen, wie glaubwürdig eine Message ist. Die Source-Credibility-Theorie beschäftigt sich damit, wie sich die wahrgenommene Zuverlässigkeit einer Quelle auf die Verbreitung von Infos auswirkt. Im nächsten Schritt hat der Forscher einen bestehenden Datensatz aus Tweets analysiert, die wahr und falsch waren, um nach Mustern zu suchen.

Versalien betonen Wichtigkeit

Die Ergebnisse zeigen, dass der Content eines Updates, wie der Einsatz von extremen Gefühlen, externen Links und Medien, Fotos oder Videos, die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, dass dieses Update gelikt oder geteilt wird. Die Glaubwürdigkeit der Quelle wirkt sich jedoch stärker darauf aus, wie weit Infos verbreitet werden. Damit liegt laut der Forscherin nahe, dass User sich mehr mit Content beschäftigen werden, der von scheinbar vertrauenswürdigen Quellen stammt.

Das gilt auch, wenn dieser Content an sich nicht besonders verlockend ist. Zudem werden Updates in Versalien eher geteilt, wenn sie wahre Infos enthalten. Normalerweise werden Messages in Großbuchstaben als aggressiv, ähnlich wie Schreie, wahrgenommen. Alles in Großbuchstaben zu schreiben, scheint sich jedoch im Fall von wichtigen und dringenden Messages über das typische User-Verhalten hinwegzusetzen. Details sind im "Journal of Advanced Media and Communication" publiziert.

(Ende)
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