Die Meissener Zeichenschule - Malerei in höchster Vollendung
Cover: "Die Zeichenschule 2022" (Bild: Weltbuch/Meissen) |
Sargans/Meissen (ptp043/07.05.2021/19:05) Vor mehr als 310 Jahren begann mit der Erfindung des ersten europäischen Porzellans die Entwicklung eines einzigartigen Kunsthandwerks. Bis heute steht die traditionsreiche Geschichte und der damit verbundene weltweit größte und älteste Schatz an Formen, Modellen, Vorlagen und Dekoren aus allen Epochen und zehntausende Farbrezepturen aus dem eigenen Farblabor der Meissener Porzellan-Manufaktur für ein atemberaubendes kulturelles Erbe ein. Dabei sind es nicht zuletzt die Mitarbeiter/innen der Manufaktur, die mit ihrem unübertroffenen handwerklichen Geschick, ihrer Erfahrung und Hingabe jedem Stück unserer Meissener Porzellane seine einzigartige Schönheit verleihen.
Seit über drei Jahrhunderten bewahrt die Manufaktur dieses umfangreiche Wissen und gibt es stetig an die neue Generation von Maler/innen und Gestalter/innen weiter. Ihren Anfang nimmt dies in der Ausbildung in der hauseigenen Zeichenschule. Seit 1764 - unter Johann Gregorius Höroldt und Johann Joachim Kaendler begründet - lernen die angehenden Porzellanmaler/innen und Figurenkeramformer/innen hier durch Zeichnen von Naturstudien auf Papier die wegweisenden Grundlagen ihrer Ausbildung. Die Proportionslehre von Mensch und Tier, das räumliche Darstellen von Früchten und Gegenständlichem und die detailgetreue Wiedergabe nach der Natur bilden die Basis für das Verständnis unserer Dekore.
Mit der Zeichenschule ebnet die Meissener Manufaktur diesen langen Weg, indem Grundlagen für die technischen sowie künstlerisch-handwerklichen Fertigkeiten vermittelt werden. Dabei ist es ihnen eine Herzensangelegenheit, die künftigen Generationen auszubilden, denn es sind die Jüngsten, die das Erbe der charakteristischen Meissener Handmalerei von traditionellen und neuen Dekoren in die Zukunft tragen. Daher ist es der Manufaktur eine ganz besondere Ehre, mit der Ausbildung zum Manufaktur-Porzellanmaler seit 2016 Teil des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO zu sein und somit einen wichtigen Beitrag zum Fortbestehen dieses außergewöhnlichen Kunsthandwerkes zu leisten.
Für Kordula Hieronymus, seit Jahrzehnten Leiterin der Zeichenschule, ist es jedes Jahr eine große Freude, mit einer kleinen Auswahl der besten Arbeiten ihrer Schüler/innen die beeindruckenden künstlerischen Fähigkeiten der heutigen Meissen-Generation in Form eines Kunstkalenders zeigen zu können. Mit dem im Weltbuch Verlag erscheinenden Kalender "Die Zeichenschule" erhält man einen kleinen Einblick in die Welt des "Weißen Goldes".
In der nun erschienen Ausgabe 2022 schmücken wunderschöne Prachtlilien das Deckblatt - eine eindrucksvolle Arbeit von Ilona Nath. Wie vielfältig und individuell die Arbeiten der Zeichenschule sind, zeigt die Dixieland-Collage von Marcel Marchler aus dem Jahr 2003. Im September leuchtet die Kapuzinerkresse von Julia Abaimov, bevor uns die Herbstzweige von Sandra Kühne auf die kalte Jahreszeit einstimmen. Mit der Zeichnung "Winterliches Arrangement" von Carolin Braune lassen wir das Jahr schließlich ausklingen.
Erschienen im Weltbuch Verlag. Weitere Infos unter: http://www.weltbuch.com/meissen
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