ptp20240416039 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Die Mongolei und die Beziehungen zu Deutschland und Sachsen - Eine Veranstaltung des Wirtschaftsrates der CDU Sachsen

Zu Gast war der Erste Sekretär der Botschaft der Mongolei in Deutschland, Tsevelmaa Batmunkh


Eröffnung durch den Ersten Sekretär der Botschaft der Mongolei, Tsevelmaa Batmunkh
Eröffnung durch den Ersten Sekretär der Botschaft der Mongolei, Tsevelmaa Batmunkh

Dresden (ptp039/16.04.2024/23:45)

In der Landesfachkommission für Internationales im Wirtschaftsrat der CDU – Landesverband Sachsen wurde sich am 15.4.2024 mit Wirtschaft, Land, Leuten, Kultur, Sitten und Gebräuchen der Mongolei beschäftigt. Kulturell umrandet durch Frau Chuluunchimeg Khishigdavaa, die musikalisch auf der als "Morin Khuur" bezeichneten traditionellen mongolischen Pferdekopfgeige in die Veranstaltung eingeleitet hat, fand die gut besuchte Tagung mit Frau Punsalmaa Tsolmon zum Stück "Friedvolle Mongolei" durch einen mongolischen Volkstanz später ihren Ausklang.

Christian Rahmig, Vorsitzender des GER e.V. (GER: "Gemeinsam Entwicklung Realisieren"), welcher sich der Förderung, Entwicklung und Vertiefung kultureller, wissenschaftlicher sowie wirtschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschland und der Mongolei widmet, und Dr. Hendrik Rohland, Archäologe und Historiker und seit mehr als 10 Jahren in der Mongolei tätig, haben die Mongolei auf sehr anschauliche Art und Weise näher gebracht.

Wussten Sie, dass die Mongolei, deren Entstehung mit den Hunnen im 4. Jahrhundert begann, territorial knapp viereinhalbmal so groß wie Deutschland ist, aber nur knapp drei Mio. Einwohner hat, die zur Hälfte in der Hauptstadt Ulaanbaatar (1639 als buddhistisches Klosterzentrum gegründet, 1.350 Meter über dem Meeresspiegel liegt, Ulaan: rot; Bataar: Held) leben? Dem gegenüber leben dort ca. 65 Mio. Nutz- und Herdentiere. Hätten Sie gedacht, dass Peking durch Mongolen errichtet worden ist und lange Zeit deren Hauptstadt war, dass Deutschland und die Mongolei bereits seit 100 Jahren zusammenarbeiten, dass es eine gemeinsame Hochschule unter Beteiligung der TU Bergakademie Freiberg in Ulaanbaatar gibt, dass Deutschland und die Mongolei "Wertefreunde" sind, dass die Verfassung der Mongolei auf unserem Grundgesetz beruht, dass im August dieses Jahres ein sächsisches Verbindungsbüro in der Mongolei entstehen wird, das Dschingis Khan als Herrscher der Mongolen dort auch heute noch verehrt wird und er zwischen 1190 und 1206 die Mongolen-Stämme zum Reich der Mongolen vereinigt hat, dass in der Mongolei neben Steppe, Jurten, Nomaden auch über 5.000 Meter hohe Berge im Westen des Landes existieren und es dort generell viele Rohstoffe gibt, die teilweise noch unerschlossen im Erdreich laueren?

Die Ruinenstadt Karakorum war das frühere Zentrum und zwischen 1235 und 1260 die Hauptstadt des Mongolischen Reiches. Die heutige Mongolei existiert als parlamentarische Republik aber erst seit 1990. Im mongolischen Parlament gibt es aktuell 27 Parteien und das Abgeordnetenhaus (aus Kostengründen existiert nur eine Kammer) wird sich von 75 Abgeordnete (letzte Wahlen) auf 126 erhöhen. Die Mongolei ist ein sehr rohstoffreiches Land; der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Bergbau (über 50 Mineralien, wie Kupfer, Eisen, Gold, Silber, Uran, Molybdän, Wolfram Kohle).

Der Abbau von Lithium und von Seltenen Erden befindet sich aber aktuell noch im Anfangsstadium. Die Landwirtschaft besteht zu 80% aus Viehwirtschaft (Pferde, Ziegen, Schafe, Yaks) immer noch nomadischer Prägung; exportfähige Textilien beschränken sich großteilig auf Kaschmir-Wolle. Im Außenhandel ist die Mongolei generell stark von seinen Nachbarstaaten China und Russland abhängig. 84% der einheimischen Kohle werden nach China exportiert – von Russland erhält die Mongolei jedoch den Großteil seiner fossilen Treibstoffe – hier gibt es ein Machtgefüge, wonach die Mongolei stark abhängig von Russland ist. Deutschland hat beim Außenhandel noch viel Luft nach oben, was die Intensivierung der Handelsbeziehungen zur Mongolei anbelangt. Sogar die Schweiz ist ein weit größerer Außenhandelspartner als Deutschland es aktuell ist. Ein Punkt, wo wirtschaftspolitisch angesetzt werden sollte. Dies muss aber mit vorsichtiger und diplomatischer Vorgehensweise geschehen, da es sich die Mongolei als Sandwich-Staat mit den zwei Supermächten nicht verscherzen kann.

Aktuell leidet die nomadisch geprägte mongolische Viehwirtschaft jedoch unter einem strengen Winter mit überdurchschnittlich viel Schnee, was es den Steppenbewohnern schwer macht, deren Viehherden und ihre Familie durchzubringen. Falls Sie diesen bedrohlichen Zustand abmildern helfen möchten, nehmen Sie doch bitte einfach Kontakt zum GER e. V. auf, der hierzu ein Spendenkonto eingerichtet hat: www.ger-ev.de

(Ende)
Aussender: Wirtschaftsrat der CDU e.V. – Landesverband Sachsen
Ansprechpartner: Dr. Dino Uhle, Landesgeschäftsführer
Tel.: +49 351 8026330
E-Mail: lv-sachsen@wirtschaftsrat.de
Website: www.wirtschaftsrat.de
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