Die Schweiz darf nicht aufhören, besser zu werden
Publikation: Standortbestimmung (Bild: Interpharma) |
Basel (pts009/09.01.2025/09:45)
Die Schweiz bietet viel für die Pharmaindustrie. Die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung sind attraktiv, die Pharmafirmen investierten viel, die Innovationen, die dadurch entstehen, kommen der Bevölkerung und dem Wirtschaftsstandort zugute. Im internationalen Vergleich nimmt die Schweiz eine Spitzenposition ein. Dass dieses für die Pharmaindustrie günstige Umfeld bestehen bleibt, ist jedoch nicht selbstverständlich. Ein Blick auf die geplanten Investitionen der Pharmaunternehmen zeigt, dass viele davon in den kommenden Jahren nicht mehr in der Schweiz getätigt werden. Was wir brauchen: Planungs- und Rechtssicherheit für langfristige Investitionen, einen raschen Zugang für Patientinnen und Patienten zu neuen, innovativen Medikamenten sowie stabile und geregelte Verhältnisse mit den wichtigsten Absatzmärkten.
Die Schweiz ist ein Pharmaland. Die Pharmabranche steuert einen wesentlichen Teil zum Wirtschaftswachstum und zum Gesundheitswesen bei, was Patientinnen und Patienten zugutekommt. Im aktuellen, von Interpharma in Auftrag gegebenen Gesundheitsmonitor beurteilten denn auch drei Viertel der Befragten die Qualität des Schweizer Gesundheitswesens als sehr gut oder gut. Daher erstaunt es, dass die Rahmenbedingungen für die Pharmaindustrie am Standort Schweiz langfristig gesehen nicht besser gesichert sind. Denn auch als Arbeitgeberin stellt die Branche rund 282.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze und leistet damit einen erheblichen Beitrag zur Beschäftigung. Ebenfalls wird jeder zehnte Wertschöpfungsfranken dank der Forschung- und Entwicklungsaktivitäten sowie in der Produktion der Pharmafirmen erwirtschaftet. «Damit das so bleibt, braucht es kontinuierliche Verbesserungen an den Rahmenbedingen für den Pharma-Produktionsstandort Schweiz», so Leila Schwery, Vize-Präsidentin Interpharma.
Aus Forschung und Entwicklung gehen kontinuierlich innovative Medikamente hervor, die Patientinnen und Patienten helfen. «Ein Beispiel dafür ist der deutliche Rückgang der Krebssterblichkeitsrate in den letzten Jahren, der massgeblich auf die Fortschritte der medizinischen Forschung und die Arbeit der Pharmaindustrie zurückzuführen ist», erläutert Stefan Frings, Mitglied Standortkomitee Interpharma. Das kommt nicht nur den Betroffenen direkt zugute, sondern hat auch einen hohen gesellschaftlichen Nutzen: Innovative Medikamente senkten die Mortalität bei unter 85-Jährigen um ein Drittel und führten allein 2019 zu zwei Millionen weniger Krankenhaustagen mit einem Gegenwert von drei Milliarden Franken. Der Schweizer Markt ist global gesehen klein. Die Regulierung muss darum so gestaltet sein, dass Patientinnen und Patienten trotzdem rasch von Innovationen profitieren können. Entsprechend ist das veraltete Preisbildungssystem zu modernisieren. «Für Patientinnen und Patienten zählt jeder Tag. Betroffene warten heute zu lange auf innovative Medikamente», so Sabine Bruckner, Vize-Präsidentin Interpharma.
René Buholzer, Geschäftsführer von Interpharma, fügt an: «Mit einem Anteil von knapp 40 Prozent an den Gesamtexporten ist die Pharmabranche die wichtigste Exportbranche der Schweiz. Hierfür ist es entscheidend, dass wir stabile und geregelte Verhältnisse mit den wichtigsten Absatzmärkten haben.»
Bedenkt man, dass rund 46 Prozent der Pharmaexporte in die EU gehen, wird klar, dass ein möglichst ungehinderter Zugang zum EU-Binnenmarkt auch weiterhin von grosser Bedeutung ist. Die Schweiz ist jedoch bei weitem nicht der einzige Standort, der für Pharmafirmen attraktiv ist: «Allein innerhalb Europas gibt es verschiedene Länder, wie etwa Dänemark, Deutschland oder das Vereinigte Königreich, die gezielt um die Pharma-Branche werben. Weltweit gesehen wird die Konkurrenz noch grösser. Das liegt nicht zuletzt daran, dass diverse Länder eigene Strategien für Pharma und Life Sciences erarbeitet haben und umsetzen. In der Schweiz fehlt eine solche bis heute», so Jörg-Michael Rupp, Präsident Interpharma.
Damit die Schweiz nach wie vor ein attraktiver Standort für Pharmafirmen bleibt, muss sie auch künftig mit ihren Konkurrenten Schritt halten können. Sie darf nicht aufhören, besser zu werden. Die heute lancierte Publikation «Standortbestimmung zur Strategie Pharmastandort 2030» zeigt auf, wo dafür anzusetzen ist.
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