FPSB Deutschland: Wie die Psychologie in der Finanzplanung den Beratungsprozess entscheidend verbessert
Zum World Financial Planning Day 2024 am 9. Oktober 2024
World Financial Planning Day am 9. Oktober (Bild: FPSB) |
Frankfurt am Main (pts024/08.10.2024/12:30)
Vorurteile und feste Überzeugungen können wichtige finanzielle Ziele blockieren oder gefährden – Die Finanzplanung bindet deshalb immer stärker psychologische Aspekte und wissenschaftliche Erkenntnisse in den Beratungsprozess mit ein – Über den Mehrwert einer professionellen Finanzplanung informiert der World Financial Planning Day am 9. Oktober.
In der Finanzwelt geht es nicht nur um Daten, Charts und Analysen. Oft hat die Psychologie, das heißt fest verankerte Überzeugungen, Vorurteile und Verhaltensweisen, einen viel größeren Einfluss auf Anlageentscheidungen – und das in der Regel zum Nachteil des Anlegers. Beispiele für irrationales und emotionales Verhalten gibt es viele. Ob selektive Wahrnehmung, Selbstüberschätzung, Herdentrieb, Home Bias oder die Verlustaversion, die besagt, dass man Verluste nahezu doppelt so intensiv erlebt wie vergleichbare Gewinne. Viele unterschiedliche psychologischen Faktoren spielen eine Rolle. Auch deshalb wird der Einfluss der Psychologie in der Finanzplanung immer größer. Sie entwickelt sich zunehmend zu einer wichtigen Teildisziplin in diesem Bereich.
"Die Psychologie der Finanzplanung ist eine Weiterentwicklung beziehungsweise Spezifizierung von Behavioral Finance", erläutert Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). Es geht um das Identifizieren und Reagieren auf Einstellungen, Verhaltensweisen und Situationen, die sich auf die Entscheidungsfindung, die Beziehung zwischen Kunde und Finanzplaner und das finanzielle Wohlergehen des Kunden auswirken. Dieses Wissen ermöglicht es dem Finanzplaner, seine Kunden effektiver und erfolgreicher durch den Finanzplanungsprozess zu führen.
Dabei dürften die neuen Forschungserkenntnisse tiefgreifende Auswirkungen auf den Ablauf der Beratung haben. Um Kunden richtig verstehen und entsprechend beraten zu können, braucht es viel mehr als nur ein paar Fragen zu Zielen, Lebensumständen und Risikotragfähigkeit. "Beispielsweise auch die Art und Weise, wie wir mit Geld aufgewachsen sind, beeinflussen unsere zukünftigen Entscheidungen maßgeblich", berichtet Prof. Tilmes. So sollte der Finanzplaner über den sozioökonomischen Hintergrund seines Kunden ebenso Kenntnis haben wie über dessen Vorurteile und Verhalten in finanziellen Krisensituationen.
"Beratungspsychologie und eine effektive Kommunikation sind ebenfalls wichtige Bestandteile dieses Prozesses", berichtet der FPSB-Vorstand. Eine wirksame Kommunikation hängt etwa davon ab, dass man die bevorzugte Methode seiner Kunden kennt und versteht: Wird beispielsweise schriftliche oder mündliche Kommunikation bevorzugt; häufiger, regelmäßiger Kontakt oder nur bei Bedarf?
Ganz entscheidend ist zudem, dass bei der Psychologie der Finanzplanung nicht nur die Emotionen und Verhaltensweisen der Kunden, sondern auch die des Beraters mit betrachtet werden. "Nur so entsteht ein Verständnis für die eigene Voreingenommenheit und wie diese den Finanzplanungsprozess beeinflussen kann", sagt Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch Academic Director Finance, Wealth Management & Sustainability Management an der EBS Executive School in Oestrich-Winkel ist.
World Financial Planning Day am 9. Oktober: Finanzielle Allgemeinbildung verbessern
Die Kenntnis der psychologischen Merkmale der Kunden sind aus Sicht des FPSB die Grundvoraussetzung für eine ganzheitliche und zielgerichtete Beratung im Kundeninteresse, gerade dann, wenn ein Kunde selbst nur lückenhaftes Finanzwissen hat. Denn auch die kognitiven Fähigkeiten sowie die finanzielle Allgemeinbildung auf Kundenseite müssen stärker als bislang in den Beratungsprozess einfließen.
Eine bessere Finanzbildung als Instrument eines wirksamen Verbraucherschutzes und der Nutzen einer Finanzplanung sind auch Gegenstand des World Financial Planning Day, der am Mittwoch, den 9. Oktober stattfindet. Er wird vom Financial Planning Standards Board Ltd. (FPSB Ltd.) organisiert, dem internationalen Dachverband der CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals, zu dem auch der FPSB Deutschland gehört. Das Motto des mittlerweile 8. Welttages der Finanzplanung lautet: "Live your today. Plan your tomorrow."
Ziel ist es vor allem, weltweit Menschen dafür zu sensibilisieren, ein Bewusstsein für finanzielle Fragen zu entwickeln. Die Organisatoren der Aktionswoche "IOSCO Week" wollen einen Anstoß geben, sich schrittweise Wissen, Fähigkeiten und Verhaltensweisen anzueignen, um gute und solide finanzielle Entscheidungen treffen zu können. Finanzplanung ist Lebensplanung, und unterstützt auf dem Weg zu finanzieller Sicherheit und Vermögensmehrung. "Das Engagement für mehr Finanzwissen und eine qualitativ bessere Finanzberatung im Kundeninteresse zählt zu den Hauptzielen des FPSB Deutschland", betont Prof. Tilmes.
Save the date
Am 30.10.2024 lädt der FPSB Deutschland zu einem virtuellen Presse-Round-Table ein. Unter der Moderation von Anne Connelly, Gründerin des Karrierenetzwerkes "Fondsfrauen" sowie dem Finanzportal "herMoney", informieren und diskutieren Expertinnen und erfahrene Finanzplanerinnen über finanzielle Trends und Vorsorgemöglichkeiten speziell für Frauen. Der Titel des bereits zum 4.Mal stattfindenden Round-Tables lautet diesmal: "Verliebt, verheiratet, verrechnet? So bewahren Frauen in jeder Lebensphase ihre finanzielle Unabhängigkeit".
Über den FPSB Deutschland e.V.
Das Financial Planning Standards Board Ltd. - FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 27 Mitgliedsländern und über 223.000 Zertifikatsträgern. Dessen Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/ Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an.
Zentrale Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln. Wichtige Gütesiegel sind der CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, der CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER, der EFPA European Financial Advisor® EFA und der CGA® CERTIFIED GENERATIONS ADVISOR. Der FPSB Deutschland hat ferner den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Dafür arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.
Ein weiteres Anliegen des FPSB Deutschland ist die Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung. Zu diesem Zweck hat der Verband den Verbraucher-Blog www.frueher-planen.de lanciert. Er informiert neutral, anbieterunabhängig und werbefrei über alle relevanten finanziellen Themen und beinhaltet drei Online-Rechner zur Berechnung der Altersrente und der Basisrente sowie zur Optimierung der Fondsanlage.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.fpsb.de
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