Frauen produzieren ihre Schmerzmittel selbst
Hormone regen die Expression von Opioiden laut der University of California, San Francisco an
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Schmerzforscherin Elora Midavaine lüftet ein weibliches Geheimnis (Foto: ucsf.edu) |
San Francisco (pte002/07.04.2025/06:05)
Forscher der University of California, San Francisco (UCFS) können weibliche Hormone Schmerzen bei Bedarf unterdrücken, indem sie Immunzellen in der Nähe des Rückenmarks dazu bringen, Opioide zu produzieren. Dadurch werden Schmerzsignale gestoppt, bevor sie das Gehirn erreichen, so die Wissenschaftler.
Neue Schmerztherapie in Sicht
Diese Entdeckung könnte bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für chronische Schmerzen helfen. Sie könnte auch erklären, warum manche Schmerzmittel bei Frauen besser wirken als bei Männern und warum Frauen nach den Wechseljahren mehr Schmerzen haben.
Die schmerzstillende Arbeit leisten sogenannte T-regulatorische Immunzellen (T-Regs), die bisher nur für ihre Fähigkeit bekannt sind, Entzündungen zu reduzieren. "Die Tatsache, dass es einen geschlechtsabhängigen Einfluss auf diese Zellen gibt - gesteuert durch Progesteron - und dass dieser überhaupt nicht mit einer Immunfunktion zusammenhängt, ist sehr ungewöhnlich", so UCFS-Schmerzforscherin Elora Midavaine, die das Phänomen entdeckt hat.
Schmerzen lösen ein Signal aus
Die Forscher haben T-Regs in den Schutzschichten untersucht, die das Gehirn und das Rückenmark von Mäusen umhüllen. Bisher dachten sie, dass diese als Hirnhäute bezeichneten Gewebe nur dazu dienten, das zentrale Nervensystem zu schützen und Abfallstoffe zu beseitigen. "Wir zeigen nun, dass das Immunsystem die Hirnhäute tatsächlich nutzt, um mit entfernten Neuronen zu kommunizieren, die Empfindungen auf der Haut wahrnehmen", so UCFS-Forscher Sakeen Kashem
Diese Kommunikation beginnt, wenn ein Neuron etwas wahrnimmt, das Schmerzen verursachen könnte. Das Neuron sendet dann ein Signal an das Rückenmark. Die dortigen T-Regs produzieren dann schmerzstillendes Enkephalin, ein Opioid. Um das zu beweisen, haben die Experten bei den Mäusen die T-Regs mit einem Toxin ausgeschaltet. So wurden weibliche Mäuse schmerzempfindlicher, männliche dagegen nicht. T-Regs starten ihre schmerzstillende Opioid-Produktion nur dann, wenn weibliche Hormone anwesend sind.
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