Geschwächte Bäume können sich nicht gegen Schadinsekten wehren
Borkenkäfer (Scolytinae) ist eine ernsthafte Bedrohung für Nadelbaumbestände
Sichtbarer Borkenkäferbefall mit Löchern an einem Baumstamm (Foto: goodRanking) |
Berlin (ptp013/28.11.2024/10:11)
Fichten, Kiefern, Tannen und mehr – Nadelbäume machen einen Großteil der deutschen Waldflächen aus. Auch in privaten Gärten sorgen die immergrünen Gehölze mit ihrem eindrucksvollen Höhenwachstum für einen besonderen Blickfang. Genau wie bei anderen Arten kommt es auf eine regelmäßige Baumpflege an, um sowohl die Verkehrssicherheit als auch die Vitalität der Bäume zu fördern. Doch leider wird deren Erhalt zunehmend durch externe Faktoren erschwert.
Einer dieser Faktoren ist der Borkenkäferbefall, der irreversible Schäden verursacht und eine sicherheitsbedingte Baumfällung notwendig macht. Eine nachträgliche Beseitigung des Insekts ist nicht möglich. So führt das Zusammenspiel mehrerer Einflüsse dazu, dass die Nadelbäume langfristig an Kraft verlieren. Im gleichen Zug sinkt die Wirksamkeit ihrer natürlichen Schutzmaßnahmen. Mit dem Resultat, dass Schädlinge und Erreger leichter eindringen und einen frühzeitigen Baumtod verursachen können.
Abwehrmechanismen erfordern ausreichend Energie und Ressourcen
Bäume sind ihre eigenen Retter. Denn je mehr Kraft sie haben, desto besser können sie biotischen und abiotischen Schadfaktoren standhalten. Voraussetzung dafür sind günstige Wachstumsbedingungen. Aufgrund der klimatischen Entwicklungen werden diese Bedingungen aber verschlechtert. Durch langanhaltende Hitze und Dürreperioden stehen Bäumen weniger Ressourcen zur Verfügung, um sich zu wehren. Gleichzeitig sind die wärmeren Jahre vorteilhaft für die Verbreitung und Vermehrung der Schadinsekten, welche sich in das Holz bohren und den Baum als Wirtspflanze nutzen.
Auf Dauer werden weitere Eintrittspforten für Schädlinge wie Baumpilze geschaffen. Während Nährstoffleitungen im Holz gekappt werden, wird die Baumvitalität mehrfach belastet. Weitere Informationen zu diesem Thema unter: baumpflege-und-garten.de/baumfaellung/borkenkaefer-befall
Im Idealfall kann sich ein befallener Baum rechtzeitig abschotten, sichtbar durch Harztröpfchen und Harzfluss am Stamm. Weil die Insektenschwärme aber immer größer und häufiger werden, ist die Belastungsgrenze schnell erreicht – der Borkenkäfer und dessen Befall machen eine präventive Baumfällung erforderlich. Einerseits, um die weitere Ausbreitung auf benachbarte Bäume bestmöglich zu verhindern. Andererseits, weil abgestorbene Bäume an Stand- und Bruchsicherheit verlieren und so zu einer potentiellen Gefahr werden können.
Feststellung vom Borkenkäferbefall und anschließende Baumfällung
Im Rahmen der Baumpflege sollte man stets auf Veränderungen am Baum achten. Zu den sichtbaren Anzeichen zählen die typischen Bohrlöcher im Stamm, Bohrmehl an der Rinde und im Wurzelbereich, vermehrter Harzfluss sowie verfärbte Nadeln. Im späteren Stadium löst sich die Rinde, während die Baumkrone immer kahler wird. Die Beseitigung der Borkenkäfer nach einem Befall erfolgt einzig durch die Baumfällung. Entscheidend ist, dass das Holz vom Standort abtransportiert und verbrannt wird. Wird es liegengelassen, können sich die Käfer neue Wirtspflanzen in der Nähe suchen.
Förstereien wenden verschiedene Maßnahmen zur vorbeugenden Bekämpfung an. Beispielsweise gesonderte Fangbäume, mit denen die Käfer angelockt werden, um den restlichen Bestand zu schützen. Privatpersonen steht diese Möglichkeit aufgrund der notwendigen Fläche im Garten leider nicht zur Verfügung. Hier bleibt es wichtig, die Bäume möglichst vital zu halten und regelmäßig zu überprüfen.
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