pts20230619010 Forschung/Entwicklung

Gesundheitsmonitor 2023: Schweizer Bevölkerung fordert einen schnelleren Zugang zu innovativen Medikamenten


Gesundheitsmonitor 2023 (Bild: Interpharma)
Gesundheitsmonitor 2023 (Bild: Interpharma)

Basel (pts010/19.06.2023/08:00)

Um auch in Zukunft über eine erstklassige Gesundheitsversorgung verfügen zu können, sprechen sich die Stimmberechtigten für einen starken Forschungsstandort in der Schweiz aus. Das zeigt der gestern veröffentlichte Gesundheitsmonitor 2023 des gfs.bern im Auftrag von Interpharma. Doch obwohl dank der Forschung neue innovative Arzneimittel verfügbar wären, gibt es heute Verzögerungen beim Zugang für Patientinnen und Patienten. Entsprechend wünschen sich 95 Prozent der Stimmberechtigten einen Zugang zu neuen, innovativen Medikamenten, sobald sie von der Swissmedic zugelassen sind. Darüber hinaus zeigen sich zwei Drittel der Befragten offen gegenüber flexiblen Preismodellen, um eine provisorische und somit umgehende Vergütung durch die Krankenkassen zu erlangen.

Im Gesamten ist sich die Schweizer Bevölkerung der hohen Qualität des eigenen Gesundheitswesens bewusst. Für tiefgreifende Reformen sieht sie keinen grossen Spielraum. Auch eine Verkleinerung des bestehenden Angebots steht für die Stimmbevölkerung nicht zur Diskussion. Die reine Fokussierung auf die Kosten, ohne Berücksichtigung von Qualität, lehnt die Stimmbevölkerung ab. Lediglich 21 % der Bevölkerung sind überzeugt, dass sich Kostenziele senkend auf die Krankenversicherungsprämien auswirken könnten. Vielmehr sehen 8 von 10 Befragten darin eine wachsende Gefahr hinsichtlich Qualitätseinbussen. Es überwiegt nach wie vor ein unveränderter Wunsch nach Leistungen, Qualität und Stärkung der Forschung. Hinsichtlich der Finanzierung des Gesundheitswesens ist eine wachsende Ambivalenz innerhalb der Stimmbevölkerung zu beobachten: Der stetige Ausbau in der Versorgung wird zwar begrüsst. Der Umgang mit den damit verbundenen Mehrkosten wirft allerdings Fragen auf, deren Antworten divers und nicht mehrheitsfähig sind. Die Debatte innerhalb der Bevölkerung nimmt die Politik in die Verantwortung. Diese muss geeignete Rahmenbedingungen schaffen, damit die Kosten und der entstehende Nutzen in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinanderstehen.

Beschleunigter Zugang zu innovativen Arzneimitteln

Die Forderung nach einem schnelleren Zugang zu innovativen Medikamenten wird weiterhin deutlich von 95 % der Bevölkerung ausgesprochen. Einzig 28 %, was einem Rückgang um 18 Prozentpunkte zum Vorjahr entspricht, sind der Meinung, dass keine Veränderungen nötig sind und nur 45 % der Befragten befürworten direkte Verhandlungen zwischen Arzneimittelherstellern und Krankenkassen. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind der Ansicht, dass die Möglichkeit von vorläufigen Zulassungen mit flexiblen Preismodellen eine schnellere Markteinführung innovativer Arzneimittel ermöglichen würde und formuliert damit die einzig mehrheitsfähige Alternative. Entsprechend hat die Interpharma im Jahr 2022 ein Modell präsentiert, um dies zu ermöglichen. Es liegt nun an der Politik, diese Verbesserungen vorzunehmen.

René Buholzer, Geschäftsführer von Interpharma, meint diesbezüglich: "In unserer Vision sehen wir ein qualitativ hochstehendes Gesundheitssystem, das die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt. Es war für uns daher eine grosse Freude, dass die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-N) im zweiten Paket der Massnahmen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen ein neues Modell für die Vergütung von Medikamenten mit hohem medizinischem Bedarf einführen wollte. Damit soll der Zugang zu innovativen Medikamenten ab dem Tag der Zulassung durch Swissmedic gewährleistet werden."

(Ende)
Aussender: Interpharma
Ansprechpartner: Samuel Lanz
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