pte20240515001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Gezielte Fitnessprogramme heilen Krankheiten

Körperliche Betätigungen aller Art führen zu weitreichenden Veränderungen in allen Organen


Laufen: Fitnessprogramme wirken sich positiv auf alle Organe aus (Foto: Mircea Iancu, pixabay.com)
Laufen: Fitnessprogramme wirken sich positiv auf alle Organe aus (Foto: Mircea Iancu, pixabay.com)

Cambridge (pte001/15.05.2024/06:00)

Sport und andere körperliche Betätigung führen im menschlichen Körper zu weitreichenden positiven molekularen Veränderungen in allen Organen. Laut Forschern des Broad Institute deutet das auf komplexe biologische Prozesse hin, die Informationen für personalisierte Trainingspläne und Behandlungen für Krankheiten wie die nichtalkoholische Fettlebererkrankung liefern könnten.

Maßgeschneiderte Therapien

Das Team hofft, dass seine Erkenntnisse eines Tages genutzt werden können, um die körperliche Betätigung auf den Gesundheitszustand des Einzelnen abzustimmen und um Behandlungen für bestimmte organische Erkrankungen zu entwickeln. Die Forscher haben bereits mit Studien an Menschen begonnen, um die molekularen Auswirkungen von Bewegung zu verfolgen. Das derzeitige Know-how haben die Experten durch Experimente mit Ratten gewonnen.

Um einen umfassenderen Blick auf die Biologie der körperlichen Betätigung zu werfen, haben die Fachleute im Labor eine Reihe von Techniken eingesetzt, um die molekularen Veränderungen bei den Nagern zu analysieren, die sie wochenlang intensiv trainiert hatten. Dabei entdeckten sie zahlreiche zelluläre und molekulare Veränderungen in allen 19 untersuchten Organen. So fanden sie beispielsweise eine mögliche Erklärung dafür, warum die Leber bei körperlicher Betätigung weniger fett wird, was bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für die nichtalkoholische Fettlebererkrankung hilfreich sein könnte.

Mehr als 15 Mio. Messwerte

Rund 10.000 Tests sind durchgeführt worden, wobei etwa 15 Mio. Messungen an Blut und 18 festen Geweben vorgenommen wurden. Sie stellten fest, dass sich die körperliche Betätigung auf Tausende von Molekülen auswirkt, wobei die extremsten Veränderungen in der Nebenniere zu beobachten waren, die Hormone produziert, die viele wichtige Prozesse wie Immunität, Stoffwechsel und Blutdruck regulieren.

Die Forscher entdeckten zudem geschlechtsspezifische Unterschiede in mehreren Organen, insbesondere in Bezug auf die Immunantwort im Laufe der Zeit. Bei den meisten Molekülen, die das Immunsystem signalisieren, zeigten sich bei Frauen Veränderungen der Werte zwischen einer und zwei Wochen nach dem Training, während bei Männern Unterschiede zwischen vier und acht Wochen festgestellt wurden. Jetzt geht es darum, diese Erkenntnisse in gezielte Fitnessprogramme für ein individuelles Gesundheitstraining umzusetzen.

(Ende)
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