Hörbücher fördern Kinder mehr als Videos
University of Boston sieht positive Effekte auf intellektuelle Entwicklung durch Vorstellungskraft
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Kopfhörer auf einem Buch: Hörbücher besser für Kinder als Videos (Foto: pixelio.com, Ri_Ya) |
Boston/Washington (pte022/18.07.2024/13:55)
Wer die intellektuelle Entwicklung seines Kindes fördern will, sollte auf Hörbücher statt Videos setzen. Zu dem Schluss kommt Andrey Vyshedskiy von der Boston University.
Videos schlecht für die Psyche
Die Einschätzung des Forschers kommt nicht von ungefähr: Laut einer Umfrage des Pew Research Center aus dem Jahr 2020 sagen 80 Prozent der Eltern mit Kindern im Alter von elf Jahren oder jünger, dass ihre Sprösslinge YouTube-Videos ansehen. Die Hälfte dieser Eltern gibt an, dass ihre Kinder jeden Tag Videos konsumieren - einige sogar mehrmals am Tag.
Vyshedskiy zufolge beeinflusst das ständige Starren auf einen Bildschirm das Wohlbefinden von Kindern negativ. Es könne sogar zur Abhängigkeit führen. Die Kinder hätten zudem weniger Neugier, Selbstkontrolle und emotionale Stabilität - und das bereits bei einer Überschreitung der Bildschirmzeit von eine Stunde pro Tag, warnt der Wissenschaftler.
Hörbücher für widerwillige Leser
Da Videos laut Vyshedskiy auch eher zu Angstzuständen und Depressionen sowie Schlafstörungen, Fettleibigkeit und eingeschränkten sozialen Fähigkeiten führen, rät der Experte ab einem Alter von drei Jahren eher zu Hörbüchern. Hörbücher können, so der Fachmann, besonders nützlich während Autofahrten, der Schlafenszeit und in ruhigen Spielzeiten sein.
Für Schulkinder können sie, so glaubt Vyshedskiy, widerwillige Leser ansprechen, indem sie eine alternative Möglichkeit böten, Bücher zu erleben. Und vor allem könnten sie das intellektuelle Wachstum der Kinder fördern. Kinder würden ermutigt, sich Geschichten im Kopf vorzustellen und darin trainiert, ihre freiwillige Vorstellungskraft effektiv zu nutzen.
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