Hightech-Hydrogel hilft Osteoporose-Patienten
Erste Versuche mit Ratten vielversprechend - Knochendichte nimmt in kurzer Zeit massiv zu
Osteoporose-Gel: Substanz wird direkt in den Knochen gespritzt (Foto: epfl.ch) |
Lausanne (pte001/04.02.2025/06:00)
Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) um Dominique Pioletti haben ein Hydrogel für Osteoporose-Patienten entwickelt. Es wird mit klassischen Präparaten kombiniert und direkt in die betroffenen Knochen injiziert. "Das führt zu einer schnellen Erhöhung der Knochendichte", sagt Pioletti, der das Verfahren gemeinsam mit Kollegen des von ihm mitgegründeten EPFL-Start-ups Flowbone kommerzialisiert.
Knochenmaterialien nachgeahmt
Bei ersten Tests mit Ratten hat sich die Knochendichte innerhalb von zwei bis vier Wochen nach der Injektion um das Vier- bis Fünffache erhöht. Das leicht injizierbare Hydrogel besteht aus Hyaluronsäure und Hydroxylapatit-Nanopartikeln und ist so konzipiert, dass es die natürlichen Mineralien im Knochen nachahmt. Das Flowbone-Team wartet nun auf die behördliche Genehmigung für eine klinische Studie an menschlichen Patienten.
"Wir hoffen, dass wir mit einer solchen Studie den Nutzen unseres Hydrogels in Fällen nachweisen können, in denen Patienten eine schnelle Knochendichte benötigen, beispielsweise zur Unterstützung eines Implantats bei schwachem Knochen. Dann wollen wir auf diesen Erkenntnissen aufbauen, um letztendlich Therapien zur Vorbeugung von osteoporosebedingten Frakturen zu entwickeln", unterstreicht Pioletti.
Knochenbrüche effektiv verhindern
Ohne wirksame Präventivmaßnahmen erleiden etwa 40 Prozent der Frauen ab 50 Jahren mindestens eine schwere osteoporosebedingte Fraktur, bei Männern liegt der Anteil bei etwa 20 Prozent. "Außerdem ist den Menschen oft nicht bewusst, wie schwerwiegend diese Erkrankung ist. Bei Älteren liegt die Sterblichkeitsrate bei Oberschenkelhalsfrakturen in der Nähe der Hüfte im Jahr nach der Fraktur bei 20 Prozent, und mehr als die Hälfte der Betroffenen sind nie wieder in der Lage, ihren Aktivitäten vor der Fraktur nachzugehen", so Pioletti.
Auf die Diagnose Osteoporose folgt in der Regel eine Behandlung mit Medikamenten, die entweder den weiteren Abbau von Knochen verringern oder die Knochenneubildung fördern. In beiden Fällen kann es jedoch bis zu einem Jahr dauern, bis sich eine Wirkung zeigt, sodass die Patienten in der Zwischenzeit anfällig für Frakturen sind.
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