pte20231003009 Umwelt/Energie, Medizin/Wellness

Hochwasser lässt Sterberisiko global steigen

Risiko laut Wissenschaftlern der Monash University bis zu 60 Tage nach Überschwemmung erhöht


Hochwasser: Sterblichkeit nimmt weltweit stark zu (Foto: pixabay.com, Hermann Traub)
Hochwasser: Sterblichkeit nimmt weltweit stark zu (Foto: pixabay.com, Hermann Traub)

Clayton (pte009/03.10.2023/10:30)

Mit den Überschwemmungen in New York nimmt die weltweite Besorgnis zu, dass derartige Ereignisse häufiger auftreten werden. Personen, die von einem Hochwasser betroffen sind, verfügen zwischen drei und sechs Woche danach über ein deutlich erhöhtes Sterberisiko. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung der Monash University. Zu den Sterberisiken gehören Probleme mit dem Herzen und der Lunge. Sie bestehen auch dann, wenn das Hochwasser längst wieder verschwunden ist, heißt es.

Infos für Behörden

Laut den Experten war das Sterberisiko bis zu 60 Tage nach einem Überschwemmungstag erhöht. Bei der Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen lag dieser Wert bei 50 Tagen. Das Sterberisiko stieg bei Todesfällen aufgrund von allen Ursachen um 2,1 Prozent, bei Herz-Kreislauf-Todesfällen um 2,6 Prozent und bei Todesfällen aufgrund von Atemwegserkrankungen um 4,9 Prozent.

Shanshan Li und Yuming Guo von der Monash University haben gemeinsam mit Wissenschaftlern der London School of Hygiene and Tropical Medicine die erste Zeitachse der gesundheitlichen Auswirkungen von Überschwemmungen erstellt. Mit diesen Informationen können Gesundheitsbehörden und Entscheidungsträger jetzt die Betroffenen besser unterstützen.

34 Länder untersucht

Das Team hat 761 Gemeinden aus 34 Ländern untersucht, die zwischen 2000 und 2009 zumindest ein Hochwasser erlebt hatten. Insgesamt wurden dabei 47,6 Mio. Todesfälle aufgrund von allen Ursachen festgestellt. Dazu gehörten 11,1 Mio. Sterbefälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 4,9 Mio. Opfer von Atemwegsproblemen. Auch das lokale Klima spielt bei den Todesfällen eine Rolle.

Die Betroffenen verfügen oft über einen geringen sozioökonomischen Status. Auch ist der Anteil an älteren Menschen ausgeprägter. Laut dem Experten ist die Antwort auf die Frage, ob auch die allgemeine Bevölkerung von diesem Phänomen betroffen ist, mit Ja zu beantworten. Der Höhepunkt der Gefährdung ist laut Li rund um den 25. Tag nach dem Hochwasser zu erwarten.

Nach einem Hochwasser können Todesfälle aufgrund natürlicher Ursachen durch die Verunreinigung von Lebensmitteln und Wasser, der Belastung mit Krankheitserregern wie Pilzen, Bakterien und Viren entstehen. Weitere Faktoren sind ein eingeschränkter Zugang zur Gesundheitsversorgung und psychologische Beeinträchtigungen. Guo nach sollte sich das Gesundheitswesen dieses erhöhten Gesundheitsrisikos bewusst sein. Das gilt, so der Forscher, vor allem für besonders schutzbedürftige Gemeinschaften und Regionen mit sich wiederholendem Hochwasser. Details sind in "BMJ" veröffentlicht.

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