pte20240723003 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

"Tempest": Neuer Kampfjet setzt auf AR und KI

Smarte Algorithmen unterstützen Piloten bei Missionen - Kriegsgerät ist zudem schwerer zu orten


"Tempest" in Aktion: Hightech-Kampfgerät soll die Lüfte erobern (Bild: baesystems.com)

Farnborough (pte003/23.07.2024/06:10)

Bei der diesjährigen Farnborough International Airshow werden Großbritannien, Italien und Japan ihr neuestes Konzeptmodell des Kampfjets der 6. Generation vorstellen, der im Rahmen des Global Combat Air Programms (GCAP) entwickelt wird. In Großbritannien trägt das Kampfflugzeug die Bezeichnung "Tempest". Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt dieser drei Länder, das im Dezember 2023 aus der Taufe gehoben wurde. An Tempest wird von BAE Systems mit Unterstützung von Leonardo S.p.A und dem Projekt der Mitsubishi F-X gearbeitet.

Ein langer Zeithorizont

Die Planungen gingen ursprünglich davon aus, dass Tempest ab 2027 fliegen und ab 2035 bei der Royal Air Force, Japan Air Self-Defense Force und der Italian Air Force in Dienst gestellt werden kann. Wie sich die neuesten politischen Entwicklungen auf dieses Projekt auswirken werden, ist derzeit nicht klar. Es gibt gegenwärtig jedenfalls keine weiteren Zusagen für die künftige Finanzierung. Der neue Kampfjet hat zahlreiche neue hochentwickelte Funktionen.

Dazu gehört ein Augmented-Reality-Cockpit, in dem es nur mehr sehr wenige eigentliche Instrumente zur Flugsteuerung oder Anzeigen gibt. Stattdessen werden virtuelle Instrumente und Kontrollen auf die Oberfläche des Visiers des Piloten projiziert. Zusätzlich setzt das neue Flugzeug stark auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz, die ihrerseits vom Piloten lernt.

Das bedeutet auch, dass das fortgeschrittene Computersystem mit anderen Plattformen zusammenarbeiten und viele Aufgaben übernehmen kann. Dem Piloten wird es damit ermöglicht, seine Rolle als Kommandant einer Mission wahrzunehmen. Beim von Leonardo zur Verfügung gestellten Radar handelt es sich zudem um ein System, das 10.000 Mal mehr Daten zur Verfügung stellen kann als alte Systeme.

Startergenerator im Motor

Das neue Konzept weist eine stark verbesserte Aerodynamik des Flugzeugrumpfes auf. Als die offensichtlichste Verbesserung gilt der vergrößerte und veränderte Deltaflügel - eine Veränderung, die auf eine größere Kontrolle und eine bessere Missionsflexibilität ausgerichtet ist. Zudem sind die Lufteinlässe jetzt für ein besseres Verstecken des Flugzeugs angewinkelt. Es gibt auch Andeutungen in Hinblick auf verbesserte Auspuffanlagen und damit eine niedrigere Wärme- und eine kleinere Radarsignatur.

Das von Rolls-Royce hergestellte Düsentriebwerk verfügt über eine zehnmal höhere elektrische Leistung als die derzeit eingesetzten Kampfflugzeuge und kann gerichtete Energiewaffen versorgen. Dazu gehören auch Laserwaffen. Zusätzlich besitzt der Motor auch einen integrierten elektrischen Startergenerator, der, um Platz zu sparen, in den Kern des Motors eingebettet ist und gleichzeitig mehr elektrische Energie zur Verfügung stellt. Damit wird auch das Getriebe überflüssig, das bei einer konventionellen Konfiguration nötig ist, wenn der Generator außerhalb des Motors angebracht wird.

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