Hollywood-Filme warten mit mehr Vielfalt auf
University of California, Berkeley: Stärkere Berücksichtigung von Farbigen und auch Frauen
Hollywood: Filme werden laut Forschern immer vielfältiger (Foto: StockSnap, pixabay.com) |
Berkeley (pte001/06.11.2024/06:00)
Die Besetzung in Hollywood-Filmen entspricht immer mehr der ethnischen Zusammensetzung der US-Bevölkerung. Das haben Forscher der University of California, Berkeley nachgewiesen. Noch vor einigen Jahren dominierten hier Weiße. Seitdem werden immer mehr Rollen an Schwarze, Latinos und Asiaten vergeben. Auch weibliche Schauspieler werden mittlerweile verstärkt berücksichtigt, so Forschungsleiter David Bamman.
Ohne KI kaum machbar
Schon bevor die Social-Media-Kampagne "#OscarsSoWhite" im Jahr 2015 die Aufmerksamkeit auf die mangelnde Vielfalt in den von der Academy nominierten Filmen lenkte, hatten Filmwissenschaftler begonnen, die mangelnde Repräsentation von Frauen und farbigen Schauspielern in Hollywood zu dokumentieren. Dazu mussten sie sich Hunderte von Filmstunden ansehen und sich akribisch Notizen über jeden einzelnen Schauspieler machen, etwa ob er eine Hauptrolle spielt, welcher Ethnie er angehört und wie oft er auf der Leinwand erscheint.
Mit Computer Vision lässt sich dieser Prozess drastisch beschleunigen. "Die Automatisierung kann uns Zugang zu Messungen in viel größerem Umfang verschaffen. Mit dieser Technik, die Gesichtserkennung einschließt, können wir weit mehr Filme analysieren als mit der Betrachtung der Werke durch Menschen", unterstreicht Bamman.
Über 2.300 Filme analysiert
Bamman und sein Team haben mehr als 2300 Hollywood-Filme analysiert, die zwischen 1980 und 2022 gedreht wurden - insgesamt 4.412 Stunden Filmmaterial. Sie untersuchten sowohl "populäre" Filme, definiert als die 50 erfolgreichsten Filme jedes Jahres, als auch "Prestige"-Filme, die von mindestens einer von sechs verschiedenen Organisationen, darunter die Academy Awards (Oscar) und die Golden Globes, für den "Besten Film" nominiert wurden.
Hollywood-Filme sind demnach seit 2010 tatsächlich vielfältiger geworden, mit einer zunehmenden Vertretung von Schauspielern, die schwarz, hispanisch/lateinamerikanisch, ostasiatisch und südasiatisch sind. "Wir haben auch festgestellt, dass es in Nebenrollen immer noch eine größere Vielfalt gibt als in Hauptrollen. Das unterstreicht einen der Vorteile unseres Ansatzes. Viele Arbeiten, die sich mit der Darstellung von Ethnie und Geschlecht unter Verwendung manueller Methoden befassen, haben sich zwangsläufig auf die Hauptdarsteller konzentriert, aber wir sehen hier, dass es viel mehr Vielfalt gibt, wenn man weiter unten auf der Besetzungsliste nachschaut", schließt Bamman.
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