ptp20240419021 Umwelt/Energie

Hydroponische Systeme für Nutzpflanzen im Garten

Als innovatives Pflanzverfahren weist die Hydroponik neue Wege für eine nachhaltigere Gartenpflege


Hydroponisches System (Bild: goodRanking AI)
Hydroponisches System (Bild: goodRanking AI)

Berlin (ptp021/19.04.2024/18:07)

Seien es knackiges Blattgemüse, aromatische Kräuter oder leckere Beeren: Viele Gärtner bauen für den Eigenbedarf an. Auf der Suche nach einer nachhaltigen Pflanzmethode bieten hydroponische Systeme eine Lösung, die den Garten dabei noch umweltfreundlicher gestalten kann. Das Prinzip der Hydroponik besteht darin, Pflanzungen ohne Erde zu ermöglichen. Dies geschieht, indem die Pflanzen in speziellen Behältnissen aufbewahrt werden, die eine direkte Versorgung der Wurzeln mit einer wasserbasierten Nährstofflösung ermöglichen. Durch dieses Pflanzverfahren wird ein effizienteres Wachstum ermöglicht, während sich vielfältige Vorteile für einen schonenderen Umgang mit der Umwelt eröffnen.

Grundlegende Funktionsweisen aktiver und passiver Systeme

Generell wird zwischen passiven und aktiven Hydroponik-Systemen als Pflanzverfahren unterschieden. Passive Lösungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ohne Stromeinsatz funktionieren. Darunter die Docht-Bewässerung: Das Pflanzbehältnis ist über eine Schnur mit einem Wasserreservoir verbunden. Als Substrat werden häufig Blähton, Kokosfasern oder Steinwolle gewählt. Mittels Kapillarwirkung wird das Wasser über den Docht in das Behältnis transportiert. Auf diese Weise ist eine konstante Wasserversorgung der Pflanze gewährleistet.

Für Pflanzungen mit aktiven Hydroponik-Systemen werden elektrische Komponenten wie Pumpen benötigt. Diese kommen als nachhaltige Pflanzmethode im gewerblichen Bereich und mittlerweile auch in privaten Gärten immer häufiger zum Einsatz. Für eine möglichst umweltfreundliche Anwendung sollte auf erneuerbare Energien wie Solarstrom gesetzt werden.

Den Kernpunkt stellt die angereicherte Nährstofflösung dar, welche auf verschiedenen Wegen zu den Wurzeln transportiert wird. Zu den gängigen aktiven Hydroponik-Systemen zählen:
- Ebbe-Flut-Systeme: Periodisches Fluten von Pflanzenwurzeln in Nährstofflösung
- Tropfsysteme: Langsames Tröpfeln der Nährstofflösung auf die Wurzeln
- Nährstoff-Film-Technik: Kontinuierlicher Fluss der Nährstofflösung über die Wurzeln'
- Aeroponik: Besprühung der freihängen Wurzeln mit der Nährstofflösung

Neben der direkten Nährstoffzufuhr besteht der elementare Vorzug darin, dass sich die Wurzeln frei ausbreiten können. Das Resultat ist schnelleres Wachstum, welches insbesondere für die Pflanzung von Nutzpflanzen vorteilhaft ist. Was nachhaltige Pflanzmethoden für den eigenen Garten betrifft, müssen mehrere Faktoren abgeglichen werden. Einerseits die Anschaffungskosten und der Aufwand für die Gartenpflege, die bei komplexen Systemen größer ausfallen. Andererseits muss auch der verfügbare Platz auf dem Grundstück einkalkuliert werden. Hier bieten vertikale Systeme eine platzsparende Lösung.

Vorteile der nachhaltigen Pflanzmethode für den heimischen Garten

Hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen haben hydroponische Systeme diverse Vorteile. Durch die kontrollierte Nährstoffzufuhr kann der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden minimiert werden. Zudem wird das notwendige Wasser effizient eingesetzt. Während es durch das geschlossene System zirkuliert, wird es wiederverwertet und die Verdunstung gesenkt. Die erwähnten vertikalen Lösungen sind eine nachhaltige Pflanzmethode, die Platz im Garten spart, indem die Pflanzen übereinander wachsen. Auf diese Weise ermöglichen sie größere Pflanzungen auch bei räumlich eingeschränkten Bedingungen. In Städten kann so das Verhältnis zwischen Natur und Urbanisierung leicht zugunsten der Flora verschoben werden.

Der erhöhte Ertrag bedeutet wiederum, dass man die angebauten Nutzpflanzen seltener einkaufen muss. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei Pflanzen, die im Handel mit langen Transportwegen verbunden sind. Im Umkehrschluss können so Emissionen gesenkt werden – und so klein der eigene Beitrag auch sein mag, zählt er trotzdem.

(Ende)
Aussender: Baumpflege und Garten
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