pte20241014009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Jeder vierte US-Bürger vermutet bei sich ADHS

Viele Videos im Social Web steigern Bewusstsein für Krankheit - mit Fehldiagnosen inklusive


Junge Frau: Videos im Social Web steigern Angst vor ADHS (Foto: pixabay.com, Pexels)
Junge Frau: Videos im Social Web steigern Angst vor ADHS (Foto: pixabay.com, Pexels)

Coumbus (pte009/14.10.2024/10:30)

Jeder vierte US-Amerikaner vermutet bei sich eine bislang nicht diagnostizierte Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) - nicht zuletzt durch immer mehr Anleitungen zur Selbstuntersuchung im Social Web. Zu dem Ergebnis kommt eine Umfrage des Ohio State University Wexner Medical Center und des College of Medicine. Für die Experten für psychische Gesundheit ist besorgniserregend, dass nur 13 Prozent der Teilnehmer diese Vermutungen auch ihrem Arzt mitgeteilt haben. Die Folgen einer Selbstdiagnose sind bedenklich, die dann ihrerseits zur falschen Behandlung führen kann.

Falsche Behandlung gefährlich

Für den Psychologen Justin Barterian sehen Angststörungen, Depressionen und ADHS für den Laien sehr ähnlich aus. Eine falsche Behandlung könne alles jedoch schlimmer machen, anstatt dass es den Betroffenen besser geht und sich ihre Arbeitsweise verbessert. Schätzungen gehen laut dem Experten davon aus, dass 4,4 Prozent der Menschen zwischen 18 und 44 Jahren unter ADHS leiden. Bei manchen Betroffenen wird die Diagnose jedoch erst gestellt, wenn sie bereits älter sind.

Viele Erwachsene erkennen erst, dass diese Symptome auch auf sie zu treffen, wenn eine entsprechende Diagnose bei ihren Kindern gestellt wurde. Verantwortlich dafür ist, dass es sich bei ADHS um eine Erbkrankheit handelt. Die Umfrage wurde von 16. bis 18. August mit 1.006 Teilnehmern durchgeführt. Bei der Zielgruppe handelte es sich um US-Amerikaner über 18 Jahren. Vor allem jüngere Erwachsene gehen eher davon aus, dass bei ihnen ADHS undiagnostiziert ist als ältere Generationen. Sie begeben sich auch eher in Behandlung.

Immer auf Fachleute hören

Barterian zufolge sollten stets entsprechende Fachärzte konsultiert werden. Es gebe auch deutliche Unterschiede zwischen ADHS bei Kindern und Erwachsenen. Hyperaktivität als Symptom zum Beispiel trete bei Erwachsenen seltener auf als bei Kindern. Erwachsene Betroffene haben eher Probleme mit dem Gedächtnis und der Konzentration. ADHS-Symptome verschlechtern sich häufig mit Stress, Konflikten und den erhöhten Anforderungen im Leben, so der Experte.

Laut Barterian können diese Symptome bei verschiedenen Menschen auch ein unterschiedliches Erscheinungsbild haben: "Manche Menschen können sich schwerer auf Vorlesungen konzentrieren oder haben Probleme mit dem Ordnunghalten. Andere Betroffene wiederum haben mehr soziale Schwierigkeiten, zum Beispiel in Bereichen wie der Impulsivität oder sie haben Probleme, einem Gespräch zu folgen."

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