KI krempelt 40 Prozent der Arbeitsplätze um
Wissensintensive Sektoren sind laut UN-Welthandelsorganisation UNCTAD sehr stark betroffen
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KI: Technologie bedroht vor allem wissensbasierte Jobs (Foto: Pexels, pixabay.com) |
Genf (pte001/07.04.2025/06:00)
Der Weltmarkt für Künstliche Intelligenz (KI) wird bis 2033 laut einer Schätzung der UN-Welthandelsorganisation UNCTAD rund 4,8 Bio. Dollar erreichen. Das entspricht in etwa der Größe der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr. Gleichzeitig sieht die Organisation eine gewaltige Umwälzung des Arbeitsmarktes. 40 Prozent der Jobs würden bis dahin durch KI wegfallen oder völlig veränderte Fähigkeiten erfordern.
Während frühere Technologiewellen hauptsächlich Arbeitsplätze im Bereich der manuellen Arbeit betrafen, würden wissensintensive Sektoren am stärksten von KI betroffen sein. Fortgeschrittene Volkswirtschaften werde das am härtesten treffen. Andererseits seien diese besser in der Lage, die Vorteile von KI zu nutzen als Entwicklungsländer, so die Einschätzung der Experten.
Verschärfte Ungleichheit
"Die Vorteile der KI-gesteuerten Automatisierung begünstigen oft das Kapital gegenüber der Arbeit, was die Ungleichheit vergrößern und den Wettbewerbsvorteil der Niedriglohnarbeit in Entwicklungsländern verringern könnte", heißt es. In diesem Zusammenhang fordert UNCTAD-Leiterin Rebeca Grynspan, den Menschen in den Mittelpunkt der KI-Entwicklung zu stellen, sowie eine stärkere internationale Zusammenarbeit.
"Die Geschichte hat gezeigt, dass der technologische Fortschritt zwar das wirtschaftliche Wachstum antreibt, aber allein keine gerechte Einkommensverteilung gewährleistet oder eine integrative menschliche Entwicklung fördert", warnt sie. 2023 stellten Spitzentechnologien wie das Internet, Blockchain, 5G, 3D-Druck und KI einen Markt von 2,5 Bio. Dollar dar. Bis 2035 werde er voraussichtlich auf 16,4 Bio. Dollar ansteigen. Mit 4,8 Bio. Dollar werde KI dann die führende Technologie sein.
USA und China weit vorne
Grynspan beklagt, dass der Zugang zu KI-Infrastruktur und -Fachwissen nach wie vor auf einige wenige Volkswirtschaften konzentriert sei. Derzeit seien weltweit nur 100 Unternehmen, hauptsächlich in den USA und China, für 40 Prozent der KI-Umsätze verantwortlich.
Die bisher zurückhaltend agierenden Länder sollten jetzt handeln, um durch Investitionen in die digitale Infrastruktur, den Aufbau von Kapazitäten und die Stärkung der KI-Governance das KI-Potenzial für eine nachhaltige Entwicklung nutzen zu können. KI-Governance sei ein Leitkonzept, das sicherstellt, dass KI ethisch und verantwortungsvoll eingesetzt wird.
Auch Investitionen in Umschulung, Weiterbildung und Anpassung der Arbeitskräfte seien unerlässlich, um sicherzustellen, dass KI die Beschäftigungsmöglichkeiten verbessert und nicht beseitigt. "KI gestaltet die wirtschaftliche Zukunft der Welt, doch 118 Länder - vor allem im globalen Süden - sind bei den wichtigsten Diskussionen über die KI-Governance nicht vertreten", kritisiert Grynspan. Entwicklungsländer müssen mit am Tisch sitzen.
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