Kreislaufwirtschaft könnte Trump ausbremsen
Forscherin der Toronto Metropolitan University sieht Möglichkeiten gegen US-Protektionismus
Kreislaufwirtschaft: könnte den Welthandel retten (Bild: OpenClipart-Vectors, pixabay.com) |
Toronto (pte003/17.12.2024/06:10)
Die kommende Präsidentschaft von Donald Trump muss, richtig gemanagt, für viele Staaten kein Damoklesschwert bedeuten, sagt Deborah de Lange von der Toronto Metropolitan University in einem Beitrag für "The Conversation". "Die WTO und ihre Mitglieder haben die Möglichkeit, den potenziellen negativen Auswirkungen der bevorstehenden US-Politik entgegenzuwirken, indem sie den Handel mit anderen Ländern diversifizieren und den internationalen Handel durch die Kreislaufwirtschaft fördern", schreibt sie.
Abfälle als Waffe gegen Trump
Eine Kreislaufwirtschaft erfordert laut der Expertin, dass eine Vielzahl von Interessengruppen - Verbraucher, Unternehmen, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Hochschulen - zusammenarbeiten, um von einer linearen Wirtschaft (kaufen, nutzen, wegwerfen) wegzukommen und stattdessen Materialien und Energie wiederverwenden. "Der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft ist von entscheidender Bedeutung, da verschwendete Materialien und Energie nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch immer knapper und teurer werden", so de Lange.
Die Steigerung des globalen Handels durch die Nutzung von Abfällen statt sie zu entsorgen biete auch Schwellen- und Entwicklungsländern die Möglichkeit, am internationalen Handel teilzunehmen. Dort könnten neue Unternehmen gegründet werden, die von den Möglichkeiten des internationalen Kreislaufgeschäfts profitieren. Schwellen- und Entwicklungsländer benötigten heute mehr denn je mehr Einkommens- und Beschäftigungsquellen. Die Kreislaufwirtschaft fördere auch die Geschäftstätigkeit, indem sie die Zusammenarbeit zwischen Organisationen fördert, was zur Gründung neuer Unternehmen führt. Sie schaffe Beschäftigungsmöglichkeiten und spare gleichzeitig Material und Energie.
Umweltrichtlinien sollen helfen
"Aber wie kann die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in verschiedenen Branchen am besten unterstützt werden?", fragt de Lange. In der Forschung werde diskutiert, ob politische Maßnahmen oder Forschung und Innovation die wirksamsten Instrumente für Veränderungen sind. "Meine Studie hat ergeben, dass Maßnahmen, Forschung und Innovation - einzeln und in Kombination - die industriellen Kreislauffähigkeiten von Ländern erheblich verbessern. Unter diesen Maßnahmen erwiesen sich strenge Umweltrichtlinien, die Kosten für Umweltverschmutzung auferlegen, als besonders wirksam."
Speziell auf ihr Heimatland Kanada bezogen meint sie, ihr Land müsse dafür sorgen, dass sich seine Unternehmen und Ökoindustrieparks auf internationalen Märkten diversifizieren. Europa sei zu einem entscheidenden Partner geworden. Auf globaler Ebene könne die WTO als integratives Forum dienen, um Diskussionen und Initiativen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft auszuweiten, um Wohlstand zu verteilen, die Umwelt zu verbessern und Spannungen auf internationaler Ebene abzubauen.
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