pte20240620004 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Krisen sind Chancen für kleinere Unternehmen

Laut britischen und italienischen Forschern kommt es auf das Knüpfen von Partnerschaften an


Qatar Airways: Unternehmen erfand sich nach externer Krise neu (Foto: WikimediaImages, pixabay.com)
Qatar Airways: Unternehmen erfand sich nach externer Krise neu (Foto: WikimediaImages, pixabay.com)

London/Bologna (pte004/20.06.2024/06:15)

Unternehmen können aus Krisen Kapital schlagen und besser werden als je zuvor. Diese These vertreten Simone Ferriani von der Bayes Business School, die an der City University London angesiedelt ist, und Wissenschaftler der Universität Bologna. Als Beispiel nennen sie Qatar Airways, eine Fluggesellschaft, die sich nach den Anschlägen auf das World Trade Center und andere Ziele in den USA quasi neu erfunden hat. Die Gesellschaft schloss danach mehrere Code-Sharing-Vereinbarungen mit kleinen und großen Fluggesellschaften ab.

Externe Schocks nutzen

Das Beispiel von Qatar Airways zeigt, das cleveres Krisen-Management internationalen Status und eine weltweite Reichweite gebracht hat. Im Vergleich zu den Jahren vor dem 11. September 2001 vervierfachten sich die Allianzen von Qatar Airways, was das Unternehmen zu einem prominenten Vertreter der Luftfahrtbranche machte. Innerhalb von zehn Jahren erhöhte sich die Zahl der Flugzeuge von 35 auf fast 120 und der Umsatz stieg auf rund 25 Mrd. Dollar.

"Externe Schocks können entscheidende Wendepunkte für ganze Branchen sein, nicht nur für Fluggesellschaften", sagt Leonardo Corbo, außerordentlicher Professor für Management an der Universität Bologna. "Partnerschaften sind ein mächtiges Instrument für den Aufstieg ehrgeiziger, peripherer Akteure. Die jüngste Pandemie ist ein Paradebeispiel dafür, wie kleinere, relativ unbedeutende Biotech-Unternehmen durch die Bildung strategischer Allianzen mit Pharmariesen aufgestiegen sind."

Chancen für Aufstrebende

"Unternehmen müssen bereit sein, neue Gelegenheiten für Partnerschaften zu ergreifen, die sich nach solchen umwälzenden Ereignissen ergeben. Die von uns untersuchten Strategien sind zwar nicht neu, aber sie werden nach Branchenumbrüchen deutlich effektiver. Das liegt daran, dass solche Ereignisse oft neue Türen für aufstrebende Akteure öffnen, um sich zu etablieren", erklärt Ferriani.

Die Forscher belegen, dass in Branchen, die sich wegen unerwarteter Ereignisse oder Schocks stark verändern, neuere oder weniger bedeutende Unternehmen bessere Chancen haben, sich Unternehmensnetzwerken anzuschließen und aufzusteigen, auch wenn sie dabei auf Hindernisse stoßen. Ferriani: "Diese Schocks können die gewohnten Geschäftsmuster durcheinander bringen und die Unternehmen dazu veranlassen, sich nach anderen als ihren üblichen Partnern umzusehen."

(Ende)
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