pte20250319012 in Leben

Mädchen leiden doppelt so oft an Depressionen

Wissenschaftliche Studie des King's College London vergleicht Teenager in Tokio und London


Depression: Bereits Teenager sind davon stark betroffen (Foto: pixabay.com, Anemone123)
Depression: Bereits Teenager sind davon stark betroffen (Foto: pixabay.com, Anemone123)

London (pte012/19.03.2025/10:30)

Ab der frühen Adoleszenz leiden Mädchen in Tokio und London häufiger unter Depressionen, wie eine Studie von Forschern des King's College London zeigt. Demnach ist der Gender-Gap bei Teenagern mit Depressionen in London doppelt so groß wie in Tokio. Ziel dieser Studie war der Vergleich der Verläufe der psychischen Gesundheit von Kindern zwischen elf und 16 Jahren in zwei unterschiedlichen kulturellen Kontexten.

Zwei Studien durchgeführt

Bei den beiden verglichenen Studien handelt es sich um die "Tokyo Teen Cohort" und die "Resilience Ethnicity and AdolesCent Mental Health"-Kohorten aus dem Süden von London. Daten wurden für den Zeitraum von 2014 bis 2020 und später an drei verschiedenen Zeitpunkten gesammelt. Für die Ermittlung von Depressionen wurde als Fragebogen der "Short Mood and Feelings Questionnaire" eingesetzt.

Bei beiden Gruppen zeigen sich Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen - und zwar in Hinblick auf depressive Symptome. Dieser Unterschied hat sich jeweils im Vergleich zum Vorjahr vergrößert. In London begann dieser Geschlechterunterschied etwas früher und war mit elf bis zwölf Jahren bereits offensichtlich. In Tokio trat dieser Unterschied erst zwischen elf und 14 Jahren auf.

Mädchen massiv betroffen

Die Wahrscheinlichkeit von Depressionen ist bei Londoner Mädchen rund vier Mal größer als bei jenen in Tokio. Im Alter von 16 Jahren fällt der Unterschied der depressiven Symptome zwischen Jungen und Mädchen in London rund zwei Mal so groß aus wie in Tokio. Die durchschnittlichen Werte der Symptome sind in Tokio bei Jungen zwischen elf und 16 Jahren gesunken. In London stiegen diese Werte langsam an und folgten einer ähnlichen Verlaufskurve wie bei Mädchen in Tokio.

Laut Forschungsleiterin Gemma Knowles sollten gängige Narrative zu Geschlechterunterschieden nicht nur überdacht, sondern auch infrage gestellt werden. Dazu gehört auch, dass Mädchen natürlich oder zwangsläufig eher Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit haben. Die in "The Lancet Child & Adolescent Health" veröffentlichte Ergebnisse zeigen, welche große Rolle Faktoren wie Gewalt spielen, die in Indizes wie dem "Global Gender Gap Index" nicht erfasst werden.

(Ende)
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