pte20241025001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Malaria-Vakzine: Mütterliche Antikörper ungut

Übertragung findet laut spanischer Studie während der Schwangerschaft über die Plazenta statt


Mutter mit Kind: Antikörper machen Malaria-Vakzine weniger wirksam (Foto: pixabay.com, David Njogu)
Mutter mit Kind: Antikörper machen Malaria-Vakzine weniger wirksam (Foto: pixabay.com, David Njogu)

Barcelona (pte001/25.10.2024/06:00)

Mütterliche Antikörper, die über die Plazenta weitergegeben werden, können die Reaktion auf den Malariaimpfstoff überlagern. Das könnte auch die geringere Wirksamkeit bei Kindern unter einem Alter von fünf Monaten erklären, zeigt eine Studie unter der Leitung des Barcelona Institute for Global Health. Sie wurde in Zusammenarbeit mit sieben Einrichtungen in Afrika durchgeführt. Die in "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass Kinder, die jünger sind als das von der WHO empfohlene Alter von den Impfstoffen RTS,S und R21 profitieren könnten, wenn sie in Regionen mit einer geringen Übertragung von Malaria leben.

RTS,S/AS01E weniger wirksam

Die beiden ersten Malariaimpfstoffe RTS,S/AS01E und erst kürzlich R21/Matrix-M sollen Kinder in Afrika gegen die durch Plasmodium falciparum verursachte Malaria schützen. Beide Vakzine zielen auf einen Teil des Parasitenproteins CSP ab. Sie werden für Kinder empfohlen, die zum Zeitpunkt der Verabreichung der ersten Dosis des Impfstoffs älter als fünf Monate sind. Bisher war laut der Forschungsleiterin Carlota Dobaño unklar, warum RTS,S/AS01E bei Kindern unter fünf Monaten weniger wirksam ist.

Die Wissenschaftler haben Blutproben von mehr als 600 Kindern zwischen fünf und 17 Monaten sowie von Babys analysiert, die zwischen sechs und zwölf Wochen alt waren. Sie hatten an der Phase-II-Studie zu diesem Impfstoff teilgenommen. Mittels Protein-Microarrays wurden vor der Impfung die Antikörper gegen 1.000 P. falciparum Antigene ermittelt. Damit ließ sich feststellen, ob und wie ein Kontakt mit der Krankheit und das Alter sich auf die IgG-Antikörperreaktionen auf den Impfstoff auswirkten.

Antikörper verringern Impfreaktion

Die Analyse der Antikörper gegen P. falciparum bei Kindern, die anstatt RTS,S/AS01E einen Kontrollimpfstoff erhielten, haben eine typische Belastungssignatur mit hohen Werten in den ersten drei Lebensmonaten ergeben. Verantwortlich dafür war die passive Übertragung durch die Plazenta. Die Antikörper nahmen im ersten Lebensjahr wieder ab. Danach zeigte sich ein schrittweiser Anstieg der Antikörper als Folge von natürlich erworbenen Infektionen. Bei Kindern, die mit RTS,S/AS01E geimpft worden waren, beeinflussten die natürlich erworbenen Antikörper die Impfreaktion nicht.

Bei Kindern mit hohen Werten der Antikörper gegen P. falciparum kam es zu einer Entsprechung mit einer verringerten Impfreaktion. Die Forscher gehen davon aus, dass diese Antikörper während der Schwangerschaft auf die Kinder übertragen wurden. Diese Auswirkung erwies sich bei den mütterlichen anti-CSP-Antiköpern als besonders stark, die auf den zentralen Bereich des Proteins abzielen. Umgekehrt zeigte sich bei Kindern mit sehr geringen oder nicht nachweisbaren mütterlichen anti-CSP-IgGs eine ähnliche Impfreaktion wie sie auch bei Kindern zu beobachten ist.

(Ende)
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