pte20240619015 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Menschen mit wenig Einkommen sterben eher

DIW-Wissenschaftler sehen Äquivalenzprinzip in gesetzlicher Rentenversicherung unterlaufen


Frau mit 120 Euro: Einkommen beeinflusst Lebenserwartung (Foto: pixabay.com, Tumisu)
Frau mit 120 Euro: Einkommen beeinflusst Lebenserwartung (Foto: pixabay.com, Tumisu)

Berlin (pte015/19.06.2024/12:42)

Bei dem Fünftel der Frauen mit den geringsten Haushaltseinkommen in Deutschland liegt das Sterberisiko im Alter zwischen 55 und 76 Jahren bei etwa neun Prozent; beim Fünftel mit den höchsten Haushaltseinkommen nur bei sieben Prozent.

Bei Männern sind es etwa 21 Prozent bei Geringverdienern und rund elf Prozent bei den Besserverdienern. Zu dem Schluss kommt eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Folgen für die Psyche

Mit steigendem Einkommen haben Frauen wie Männer eine bessere psychische wie physische Gesundheit. Dies zeigt sich sowohl beim individuellen als auch beim Haushaltseinkommen.

"Es wird deutlich, dass das Einkommen nur eine Dimension von sozialer Ungleichheit erfasst. Weitere Ungleichheiten bestehen in der Lebenserwartung und der mentalen und physischen Gesundheit", so Studienautor Peter Haan.

Rente nach oben verteilt

Die Rente hängt von der Höhe der eingezahlten Beiträge ab. Dies basiert auf der Annahme, dass sich die Lebenserwartung innerhalb eines Jahrgangs nicht nach Einkommen unterscheidet. Das widerlegt die DIW-Studie.

Die einkommensabhängige Lebenserwartung unterläuft somit das Äquivalenzprinzip. "Bei der Rente wird teilweise von unten nach oben umverteilt. Unsere Ergebnisse sprechen daher für eine Aufwertung von niedrigen Rentenansprüchen, wie das etwa bei der Grundrente passiert", so Co-Autor Johannes Geyer.

(Ende)
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