Mülleimer schlagen Alarm, wenn sie voll sind
Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz sorgen in Hürth künftig für ein sauberes Stadtbild
![]() |
IoT-Elektronik: Diese klebt unter dem Mülleimerdeckel (Foto: stadtwerke-huerth.de) |
Hürth/Köln (pte014/20.02.2025/11:30)
Die 60.000-Einwohner-Stadt Hürth am Rande der deutschen Millionen-Metropole Köln ist bei der vielbeschworenen Digitalisierung ein Vorbild, wenn auch nur in einer ganz kleinen Nische. Sie bindet die 900 öffentlichen Mülleimer, die in der Stadt verteilt sind, in das Internet der Dinge (IoT) ein. Diese melden sich beim Entsorgungsdienstleister, wenn sie einen bestimmten Füllstand erreicht haben. Aus allen Meldungen errechnet eine KI-gestützte Software den optimalen Weg für das Fahrzeug, mit dem der Müll abtransportiert wird.
Weniger Kosten und Emissionen
Durch die Dynamisierung der bislang festen Route werden Leerfahrten vermieden, was rund 20 Prozent Kosten einspart und die CO2-Emissionen um etwa 30 Prozent verringert. 100 Mülleimer sind bereits IoT-fähig, weitere 150 sollen in Kürze hinzukommen. An dem Projekt sind die Stadtwerke Hürth als Müllsammler, das Institut für Zukunftstechnologie (IDiTech) in Hürth, ein Interessenverband für die Digitalisierung, und dataMatters in Köln, ein Anbieter von Digitalisierungsprodukten, beteiligt.
Mülleimer nehmen Kontakt zur Zentrale über "Long Range Wide Area Networks" (LoRa) auf, ein Kommunikationssystem, das über relativ kurze Entfernungen funktioniert: zwei Kilometer innerhalb von Städten und 40 Kilometer auf dem Land. Die Füllstandsmeldungen werden an strategisch postierte, sogenannte "LoRa-Gateways" gesendet, die sie paketweise an die Zentrale übermitteln. Dieses Verfahren kommt mit so wenig Energie aus, dass die Batterien der intelligenten Mülleimer mehrere Jahre lang halten. Der Funkstandard LoRa wurde speziell für das IoT entwickelt. Schätzungen zufolge sind weltweit bereits weit über zehn Mrd. IoT-Geräte im Einsatz, vor allem in der Industrie.
"KI aus den Computern befreien"
"Die Optimierung der Abfallentsorgung ist nur eines von unzähligen Beispielen, wie sich durch die Verbindung der realen Welt, in diesem Fall der Mülltonnen, mit KI-Rechenzentren und Dienstleistungen für die Bürger verbessern und Kosten senken lassen sowie die Umwelt geschont werden kann", so dataMatters-Chef Daniel Trauth.
"Wir müssen wir die KI sozusagen aus den Computern befreien und mit dem urbanen Leben zusammenbringen. Gebäude, Mobilität, Energie, Wasser, Entsorgung, Gesundheitswesen und digitale Infrastrukturen gilt es zu verknüpfen. Den Schlüssel dazu bildet neben der KI die Sensorik: Ähnlich wie die Füllstandsprüfer in den Mülltonnen benötigen wir auch auf allen anderen Gebieten Sensoren, um KI-Systeme mit Daten aus der Realität füttern zu können", ergänzt Trauth.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |