pte20000418013 in Forschung

Kohärente Laserstrahlung soll Moleküle verknüpfen

Forschungsprojekt COCOMO untersucht Molekülverbindungen mit Laserlicht


Kaiserslautern (pte013/18.04.2000/11:15) Das europäische Forschungsprojekt COCOMO ("Coherent Control of Molecular Processes"), das von Professor Dr. Klaas Bergmann vom Regionalen Hochschulrechenzentrums Kaiserslautern http://www.uni-kl.de/RHRK/ initiiert wurde, erforscht die Möglichkeit, mit kohärentem Laserlicht gezielt Molekülbindungen zu knüpfen oder zu lösen - eine Methode, an der z.B. die Chemische Industrie und die Pharma-Branche interessiert sind.

In den 60er Jahren rief das Schlafmittel Contergan schreckliche Schädigungen hervor. Grund dafür waren Verunreinigungen mit einer falschen Molekülvariante, einem sogenannten Enantiomer, das spiegelbildlich zur therapeutisch wirksamen Komponente aufgebaut war, aber im Gegensatz zu dieser fruchtschädigend wirkte. Die Herstellung "enantiomerenreiner" Substanzen, in denen nur eine von zwei spiegelsymmetrischen Verbindungen vorkommt, ist daher für Pharmafirmen immens wichtig. Bislang gibt es jedoch keine effektive chemische Methode, in einer Reaktion nur das gewünschte Enantiomer herzustellen. Mit kohärentem Laserlicht könnte dies gelingen.

Auf einen weiteren möglichen Spin-Off zielt die Arbeit der französischen und holländischen Projektpartner. Sie arbeiten an Verfahren, die zu einer "Hochgeschwindigkeitskamera" führen könnten, mit der sich sehr schnell ablaufende Prozesse auf atomarer Ebene festhalten lassen. Die EU wird COCOMO über die nächsten vier Jahre mit 1,5 Millionen Euro fördern; gut 20 Prozent dieser Summe fließen nach Kaiserslautern. Informationen: Prof. Dr. Klaas Bergmann, E-Mail: bergmann@rhrk.uni-kl.de (idw)

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