pte20000808050 in Leben

Deutschland: Rassismus schreckt ausländische Wissenschaftler ab

Besonders Ost-Deutschland leidet unter dem Ausbleiben der internationalen Forscher


Berlin (pte050/08.08.2000/18:10) Rechtsextreme Aktivitäten und Gewalt haben in Deutschland nicht nur politische Diskussionen ausgelöst, sondern sorgen auch für schwerwiegende Folgen auf dem Gebiet der Forschung: ausländische Wissenschaftler wollen zunehmend nicht mehr in der Bundesrepublik leben und arbeiten.

Bernd Ebersold von der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften http://www.mpg.de meinte: "Das derzeitige Bild Deutschlands schadet der weltweiten Rekrutierfähigkeit" Es stelle eine Existenzbedrohung für die Universitäts-Institute dar. In einem Interview mit der Zeitung "Financial Times Deutschland" http://www.ftd.de warnte Ebersold, dass insbesondere ostdeutsche Spitzeninstitute in ihrer Existenz bedroht seien, falls dieser Zustand anhalte. Besonders die im Aufbau befindlichen Institute in den neuen Ländern seien auf internationale Wissenschaftler angewiesen.

Ebersold betonte jedoch, dass nicht nur die neuen deutschen Bundesländer von dieser Situation betroffen seien. "Dieses Land ist nicht dafür bekannt, dass es Ausländer freundlich aufnimmt", sagte Jean Gregory, Professorin an der Technischen Universität München, bei einem Hearing des bayerischen Landtags. "Ich kann von etlichen Horrorgeschichten berichten, wie bürokratisch und abweisend deutsche Behörden mit ausländischen Gastwissenschaftlern umgingen", so Gregory.

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