China plant Eisenbahn nach Tibet
Initiative "Go West" ist im kommenden Fünf-Jahres-Plan verankert
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China Rail |
Peking (pte007/26.11.2000/14:15) Chinas Vize-Minister für die staatliche Eisenbahn Sun Yongfu hat angekündigt, im kommenden Fünf-Jahres-Plan, der ab 2001 läuft, das Eisenbahnnetz intensiv auszubauen und neue Technologien auf dem Schienennetz durchzusetzen. Kernpunkt wird eine 1.000 Kolometer lange Neubaustrecke sein, die die tibetische Hauptstadt Lhasa mit Zentral-China verbinden soll. Über den Bau soll noch in diesem Jahr entschieden werden.
Kritiker fragen, ob das Projekt, das Milliarden Dollar kostet, überhaupt sinnvoll ist. Sie sehen eher den verstärkten politischen Druck Chinas auf Tibet als wirtschaftliche Relevanz. Tibet wurde 1959 von China annektiert, seither gibt es viele Menschenrechtsberichte, die der chinesischen Regierung die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung vorwerfen.
Das "Go West" Programm der chinesischen Regierung sieht einen massiven Ausbau der Eisenbahn-Infrastruktur im Reich der Mitte vor: eine neue Bahnlinie soll parallel des Mekong-Flusses von Kunming durch Yunnan und dann weiter Richtung Indochina führen und dort an das bestehende Netz bis nach Singapur angeknüpft werden.
Bereits im September diesen Jahres berichtete die chinesische Zeitung People-Daily http://www.peopledaily.com über die Konstruktion der ersten Hochgeschwindigkeits-Lokomotive Lanjian ("Der blaue Pfeil") , die als Triebwagen ab 2001 auf einigen Strecken wie zum Beispiel von Guangzhu nach Shenzhen verkehren soll. Der Zug soll bis zu 300 Kilometer pro Stunde zurücklegen und soll in Zukunft auch auf Strecken wie von Peking nach Shanghai verkehren. China will damit eine Unabhängigkeit von Japan und Frankreich erreichen, die bisher die Lokomotiven lieferten. Neu konzipiert wurde heuer auch eine Lokomotive, die computergesteuert mit einem neuartigen Antriebssystem ausgestattet ist.
Noch in diesem Jahr sollen die Pläne für den Baubeginn der Strecke nach Lhasa vorgestellt werden. Die Vorarbeiten bis Golmud sind bereits fertig. Bereits 1984 wurden die Bauarbeiten in der entlegenen Erdöl-Stadt eingestellt, da schwierige Witterungsverhältnisse, Muren und Steinschläge auch die lokalen Straßen verlegten. Viele Tunnels müssen in die zerklüfteten Berge, die in dieser Region dominieren, gebaut werden. Die derzeit existierende 816 Kilometer lange Strecke ist mit einer Durchschnittshöhe von 3.000 Meter Seehöhe die höchste der Welt. Die noch fehlenden 1.000 Kilometer nach Lhasa werden dann bis 4.000 Meter Seehöhe führen. Tibet ist die einzige chinesische Provinz, die über keine Eisenbahn verfügt.
Weitere Informationen: http://www.janes.com/regional_news/asia_pacific/news/aim/aim001122_5_n.shtml
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