Gewerbeverein: Über die Kundenorientierung unserer p.t. Beamten!
Die Volksbibliothekare und die Bundesgärtner erreichen einsame Spitzenwerte!
Wien (pts006/07.04.2003/08:54) Wien hat eine neue - architektonisch beeindruckende - Hauptbibliothek. Öffnungszeiten: Arbeitstags von 11:00 - 19:00 Uhr, samstags von 10:00 - 14:00 Uhr. Das ist ausgesprochen kundenunfreundlich - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Gerade jene, die arbeiten, haben ja nicht gerade die Muße, abends bis 19:00 Uhr in die Volksbibliothek zu hetzen, um dort zu schmökern. Aber darum geht's ja wohl nicht - die Volksbibliothekare brauchen Zeit, um sich von ihrem anstrengenden Beruf ja möglichst lange schonend fernzuhalten. Da können schon einmal Kundenbedürfnisse auf der Strecke bleiben. Dafür hat das am Dach der Hauptbibliothek befindliche Restaurant Canetti täglich von 9:00 - 24:00 Uhr geöffnet. Grund: Es wird von Privaten betrieben.
Ähnlich mit unseren Bundesgärtnern. Über Jahre hinweg wurde die morgendliche Öffnungszeit des Schönbrunner Schlossparks ab 1. März von 6:30 Uhr auf 6:00 Uhr jeweils vorverlegt. Seit zwei Jahren allerdings macht sich die Leitung der Bundesgärten um die Sicherheit der Parkbesucher große Sorgen: Aus "rechtlichen Gründen (wegen ungenügender Lichtverhältnisse)" sei es erforderlich auch den ganzen März über noch die Öffnungszeiten bei 6:30 Uhr zu belassen. Jeder Mensch, der ab Anfang März um 6:00 Uhr morgens in Wien aus dem Fenster schaut, weiss, dass das Tageslicht ausreichend gute Lichtverhältnisse schafft. Und man möge den Bundesgärtnern keine Argumente für weitere Öffnungszeiteinschränkung liefern: Aber, die frühen Parkbesucher - meist Läufer - bewegen sich fast den ganzen Winter um 6:30 bei Finsternis im Schönbrunner Schlosspark im Dunkeln - keinem ist dabei etwas passiert.
Allerdings geht die Sorge der Bundesgärtner um ihre Klientel nicht so weit, dass sie nach einem Sturm - wie etwa gestern - einen hoffentlich noch in der Nacht umgestürzten Baum quer über eine der wichtigsten Alleen bis 9:00 Uhr wegräumen.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass in diesem Land das wichtigste der Beamten ist, nur ja recht schnell von der Arbeit befreit zu sein und nur ja möglichst spät mit ihr zu beginnen - und die Chefs decken diese mangelnde Kundenorientierung sogar noch, weil sie selbst keine haben!
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