pts20030523002 Auto/Verkehr, Politik/Recht

Gewerbeverein: Wussten Sie, dass Sie Kunde der Eisenbahner Gewerkschaft sind?

Österreichs Netzebetreiber glauben stets, dass nur sie gute Arbeit leisten!


Wien (pts002/23.05.2003/08:05) Die Eisenbahner Gewerkschaft lässt uns mittels Inseraten ausrichten, dass "ihre 500.000 KundInnen" nur Dank des Monopolbetriebs ÖBB sicher von A nach B kommen. Diese 500.000 Menschen zu 500.000 Argumenten umzufunktionieren, entspricht etwa dem Vergleich, 250.000 zwangsweise AMS-Kunden zu 250.000 Argumenten mutieren zu lassen.

Fest steht, dass,

* bei der ÖBB 48.500 Pensionsversicherten - also Zahlern - 70.000 Pensionisten gegenüberstehen. Das kostet den Steuerzahler jährlich 1,7 Milliarden EUR. Die Gesamtrelation aller Pensionszahler zu Pensionsbeziehern in Österreich ist drei Millionen zu 2 Millionen.

* die faktische Trennung von Schiene (SchiG) und Verkehrsbetrieb ÖBB nie vollzogen wurde. Die ÖBB tut so, als gehöre das Schienennetz ihr alleine. Dass dies nicht EU-konform ist, steht spätestens seit 15. März 2003 fest.

* da die ÖBB faktisch Netzbetreiber ist und nach den Bauern zur höchstsubventionierten Gruppe im Lande zählt, die Chancen für private Bahnbetreiber nicht sehr rosig sind.

Wenn die Eisenbahner Gewerkschaft nun befürchtet, dass die ÖBB ausverkauft wird, dann fragt man sich, wer auf der Welt sich einen Moloch anschaffen will, der vor der überfälligen Sanierung zehn Prozent des gesamten heimischen Steueraufkommens als Bundeszuschuss kassiert. Die "Braut" ÖBB hat den Vorteil, im derzeitigen Zustand nie verkauft werden zu können, da sie unattraktiver nicht sein könnte. Die Eisenbahner Gewerkschaft hat somit durch eine in diesem Land einzigartig überzogene Anspruchspolitik jegliche Verkaufsabsichten schon von vornherein vereitelt.

Wie in allen Infrastrukturbereichen Österreichs ist auch in der ÖBB, die wie eine Riesenkrake alles umklammernde Parteipolitik Ursache für eine Verkrustung mit entweder aberwitzigen Ausfallshaftungen seitens des Steuerzahlers oder ebenso überzogenen Monopolrenten, wie bei den heimischen Energieversorgern.

Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) hat erst Ende April als Verfahrenspartei diesen unvorstellbaren Parteieneinfluss bei der Bekämpfung des ostösterreichischen Strommarkt-Quasimonopols gegenüber den sehr hellhörigen EU-Wettbewerbshütern zur Sprache gebracht. Er wird auch nicht schweigen, wenn es gilt, die Schiene zu privatisieren!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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