pts20030519006 Politik/Recht

Gewerbeverein: Bund verschenkt um Steuergeld Bauernpensionen!

87% Bauern-Bundesbeitrag schreien nach Harmonisierung der Pensionsarten!


Wien (pts006/19.05.2003/08:55) Dem noch druckfrischen Handbuch der österreichischen Sozialversicherung 2003 ist zu entnehmen, dass bei Bauernpensionen der Staat und damit der Steuerzahler 2002 fast 87% der gesamten Bauernpensionssumme zuschoss. 1997 waren es noch 80%. Schreibt man diese Entwicklung fort, dann wird man etwa 2015 dort angelangt sein, dass Bauern ihre Pensionen zur Gänze vom Steuerzahler bezahlt bekommen. Nach diesem Zeitpunkt wird man die Bauern sogar noch bitten müssen, eine Prämie huldvoll zu akzeptieren, dass sie überhaupt die Pension annehmen.

Es geht wirklich nicht um "farmers-bashing" - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Aber derartige Herausreißer zeigen sehr deutlich, dass die Politik zuerst einmal faire Grundvoraussetzungen in einen Pensionsdschungel zu bringen hat, bevor sie einfach auf die größte Gruppe zielt, um etwas zu bewirken, was längst überfällig ist. Im Übrigen ist auch die Gruppe der Bauernpensionisten mit nahezu 200.000 Pensionsbeziehern nicht gerade klein.

Gerade die unverantwortliche Ungleichbehandlung bei der nunmehr angesagten Pensionsreform fordert unappetitliche Vergleiche zwischen Generationen, Geschlechtern, Berufsgruppen, etc. förmlich heraus. Es kann doch nicht Ziel von verantwortungsvoller Politik sein, ein Volk zu fraktionieren. In Zeiten, wie diesen, wäre eine Einigung wohl eher angesagt.

Der ÖGV bleibt daher in vollem Schulterschluss mit allen Sozialpartnern dabei, dass erst nach einer durchdachten Reform Schritte zu setzen sind - und diese sind nachhaltig zu setzen!

So dringlich kann ja das Problem wirklich nicht sein, wenn wir uns 1992 einen Bundeszuschuss für alle Pensionsarten zusammen von 25 Prozent leisten konnten und dieser 2002 22,6% war. Die Tendenz ist somit jedenfalls kurzfristig rückläufig - mittelfristig jedoch bedrohlich.

Also jetzt Handeln, aber bitte mit Hirn und Fairness und nicht aus der Hüfte geschossen!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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