Gewerbeverein: Bitte Pensionsreform einfach und sinnvoll gestalten!
Gerade jetzt besteht die Chance, über den Tellerrand des Systems zu blicken!
Wien (pts009/26.05.2003/09:18) Es hat wohl eines obsessiv Besitzstands wahrenden (seinen eigenen) ausgedienten Arbeitsrechtslehrers bedurft, um die Regierung mit ihrer seltsamen Pensionsreform in Schwierigkeiten zu bringen. Ursache ist, dass unsere Experten nicht jenes Minimum an Kreativität erbringen, aus einem eingefahrenen Pensionssystem auszubrechen - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Nimmt man das ASVG - die größte Cash Cow unter allen staatlichen Pensionsversicherungen - dann ist nicht einzusehen, dass beitragsfreie Ersatzzeiten wegen Arbeitslosigkeit bei der Berechnung der Pensionshöhe in vollem Ausmaß angerechnet werden. Sie zählen vollkommen gleich, wie ASVG Beitragszeiten (wenn also Arbeitgeber überwiegend und Arbeitnehmer den Rest der Pensionsversicherungsbeiträge bezahlen). Streicht man diese nie einbezahlten Ersatzzeiten wegen Arbeitslosigkeit, ergibt sich eine Einsparung, die die derzeit angedachten Sanierungsbeträge um einiges übersteigt.
Damit erreicht man darüberhinaus:
* Dass nicht sofort Kaufkraft verschwindet, sondern erst, wenn der Pensionsantritt ansteht.
* Dass sich die Gruppe der "glücklichen Arbeitslosen" - das ist jenes geschätzte Drittel aller Arbeitslosen, die ihren Zustand angenehm empfinden - gerade durch die derzeitige Pensionsdebatte angespornt, sehr rasch einen Job suchen.
* Diese Jobsucher werden sich dann aus jenem Segment der heutigen Schwarzarbeiter ausklinken, einen legalen Job annehmen und damit das Grundübel unseres Steuer- und Sozialversicherungsdebakels langsam ausschleichen lassen.
* Zum Teil könnte der Bund in ausgelagerten Dienststellen, diese Leute zur Pfuschbekämpfung gemeinsam mit ausgelagerten überzähligen Beamten beschäftigen. Somit würden Arbeitsplätze geschaffen, um Sozialversicherungsbeiträge und Steuern hereinzuspielen.
Der ÖGV ist es langsam leid, seit Wochen zusehen zu müssen, wie eine Kohorte von Dilettanten am Pensionssystem herumdoktert und dabei Schräubchen eines vergammelten Systems dreht. Das kostet durch Streiks der Wirtschaft jede Menge Geld, das gerade jetzt nicht vorhanden ist. Politiker und ihnen zuarbeitende Beamte und "Experten" sollen endlich ein sinnhaftes System umsetzen!
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