Gewerbeverein: Saniert endlich die 55 Jahre übersubventionierte ÖBB
Unglaubliches Zahlenmaterial zum größten Sanierungsfall der 2. Republik
Wien (pts001/27.05.2003/08:05) Bei einer Enquete vergangene Woche konnte man sich über die ungeheuerliche Misswirtschaft unserer ÖBB mehr als nur wundern. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) brachte bereits in der Vergangenheit immer wieder Zahlen, die den Sonderstatus der "geschützten Werkstätte ÖBB" offenlegten. Nun blieb allen Zuhörern vor Staunen der Mund offen.
Der Bundeszuschuss an die ÖBB liegt bereits bei 4,438 Milliarden EUR jährlich. Der Beitrag, den der Bund an die Universitäten überweist, nimmt sich da mit 1,5 Mrd. jämmerlich niedrig aus. "Unsere ÖBB" ist somit jedem Steuerzahler jährlich - ob er will oder nicht, ob er Eisenbahn fährt, oder nicht - 540 EUR wert!
* Die Schulden des Molochs ÖBB belaufen sich bereits auf 10,7 Milliarden Euro. Das macht Zinsen von 590 Mio Euro jährlich. Dieser Betrag übersteigt locker die gesamten Fahrkartenerlöse der ÖBB.
* Die 52-54jährigen ÖBBler produzieren jährlich im Schnitt 100 Arbeitstage Krankenstand. Dafür werden sie mit einem fürstlichen Pensionsanspruch belohnt: 83 Prozent des letzten Gehalts versüßen den Ruhestand nach einem kurzen und ereignisarmen Berufsleben. Schweizer Bahnangestellte bekommen 60% des Letztbezuges.
* Merkwürdig ist, dass 73% der ÖBBler aus dem Langzeit-Krankenstand heraus pensioniert werden; im Bundesdienst sind es gerade 20%, im ASVG-Bereich noch weniger. Das ÖBB-Phänomen ließe sich noch erklären, wenn alle Mitarbeiter im Verschub tätig wären!
* Dementsprechend ist auch die Arbeitsproduktivität der ÖBB gerade 36% vom Besten, Schweden. Selbst Spanien weist noch eine nahezu doppelte Arbeitsproduktivität aus.
* Die heimische Produktivität verbessert sich auch nur marginal: Von 1992 auf 1999 um 36%, während die Deutschen 143% zulegen konnten.
Der Skandalfall ÖBB ist einer raschen Sanierung zuzuführen. Einerseits ist nicht einzusehen, dass Milliarden an Steuergeldern in ein Fass ohne Boden geleert werden und andrerseits kann nie eine faire Marktöffnung für Mitbewerber erreicht werden, solange die ÖBB mit Subventionen förmlich überfüttert wird!
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