Vergabe des GÖCH-Wissenschaftspreises 2003 an Dr. Wolfgang Kroutil
Fachmagazin Chemiereport.at stiftet Wissenschaftspreis
DI Dr. Kroutil |
Wien (pts025/30.10.2003/13:13) Der vom österreichischen Fachmagazin Chemiereport.at gestiftete Wissenschaftspreis der Gesellschaft österreichischer Chemiker (GÖCH) geht in diesem Jahr an den Grazer Chemiker Univ.-Ass Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Kroutil. Die Auszeichnung wird Kroutil von der Jury für dessen Arbeit "Bioanalytical Asymetric Hydrogen Transfer" (Biokatalytische Redoxreaktionen durch Wasserstofftransfer) zugesprochen. Die Verleihung des mit 2.000 Euro dotierten Preises erfolgt am 30. 10. 2003 im Rahmen der Generalversammlung der GÖCH im Palais Festetics in Wien.
Billig, einfach, schnell, effizient, selektiv und dazu noch umweltfreundlich: mit diesen Schlagworten lässt sich die chemisch-biokatalytische Methode beschreiben. "Biokatalytisch" heißt, dass die Umwandlung (Reaktion) einer Substanz in ein gewünschtes Produkt durch einen "natürlichen" Katalysator (einem Enzym, wie sie in jedem lebenden Organismus zu finden sind) beschleunigt und gesteuert wird. Der Bio-Katalysator für diese Arbeit stammt aus einem harmlosen Bakterienstamm (Rhodococcus ruber), der aus dem Rhein in Holland isoliert wurde.
Praktische Anwendungen für diese Methode gibt es viele: Vertreter der Geruchs- und Geschmackstoffindustrie interessieren sich für diese milde und umweltschonende Methode für die biotechnologische Herstellung von "Himbeerketon", einem Aromastoff der Himbeere. Eine weitere Anwendung ist die Herstellung von L-Carnitin, ein Stimulator des Fett-Abbaus, welches bei der Behandlung von Herzkrankheiten und für Sport- und Allergie-Babynahrung Verwendung findet. Auch ein Baustein für den Wirkstoff PNU-142721, ein vielversprechender Kandidat für die Behandlung von AIDS, kann damit erhalten werden.
Dr. Wolfgang Kroutil, Jahrgang 1972, begann 1991 in Graz das Studium der Technischen Chemie und der Technischen Mathematik an der TU Graz. 1998 dissertierte er an der Universität Graz. Seine wissenschaftlichen Auslandsaufenthalte führten Kroutil nach Exeter (GB), Basel (CH) und Stuttgart (D). Seit Mai 2000 ist er Univ.-Ass. am Institut für Chemie, der Universität Graz im Bereich Organische- und Bioorganische Chemie, wo er sich im Oktober dieses Jahres habilitierte.
Seine Forschungsinteresse liegen auf den Gebieten der Biokatalyse, Katalystortechniken, Asymmetrische Synthese, Organische Synthese, Mikrobiologie, Biotechnologie, Enzymreinigung und Immobilisierung.
Eine Zusammenfassung der ausgezeichneten Arbeit für die Laienpresse sowie ein Foto von Dr. Kroutil kann beim Chemiereport.at angefordert werden. Der Fachtext ist unter http://www.chemiereport.at in der Ausgabe 5/03 verfügbar.
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