pts20040220008 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Pharma-Industrie drängt auf Gesundheitsreform

Nicht alle Österreicher bekommen die Therapie, die sie wirklich brauchen


Wien (pts008/20.02.2004/10:21) Monatelang wurde sie ankündigt - passiert ist bisher nur wenig: Die Gesundheitsreform, Kernstück des angekündigten Reformprogramms der Regierung, ist mittlerweile ins Stocken geraten. Außer dem Arzneimittelsparpaket, das von der Pharma-Industrie nach wie vor abgelehnt wird, hat sich kaum etwas getan. "Wir brauchen dringend eine echte Gesundheitsreform", fordert Erhard P. Geisler, Geschäftsführer der Pharmig, Vereinigung pharmazeutischer Unternehmen. "Dafür ist aber notwendig, dass nicht wie bisher ständig nur über Preise diskutiert wird, sondern über Qualität und Leistungen im Gesundheitswesen."

Beispielsweise sei es noch lange nicht so, dass alle Österreicher die Therapie bekommen, die sie auch tatsächlich brauchen. Erhard P. Geisler: "Bei manchen Krankheiten gibt es sogar eine regelrechte Unterversorgung mit modernen Therapien und Medikamenten." Unterstützung erhält der Pharmig-Chef vom Gesundheitssprecher der ÖVP, Erwin Rasinger. Dieser stellt in der Zeitung "Doktor in Wien" (12/2003), dem offiziellen Organ der Wiener Ärztekammer, fest: "60 Prozent der Bevölkerung leiden unter Fettstoffwechsel-Störungen und an einem erhöhten Cholesterinwert. 15 bis 20 Prozent benötigen Statine (Anm.: Cholesterinsenker), verschrieben bekommen es österreichweit jedoch nur 2 Prozent."

"Damit können und dürfen wir uns nicht abfinden", so Pharmig-Chef Geisler. "Der Patient muss im Zentrum unserer Bemühungen stehen - doch darauf hat man offenbar vergessen. Was es derzeit gibt, ist ein Trend zur Billigmedizin. Von einer echten Gesundheitsreform erwarte ich mir aber eine Orientierung am Wesentlichen: An den Bedürfnissen des Patienten."

(Ende)
Aussender: Pharmig
Ansprechpartner: Mag. Sabine Völz
Tel.: +43/1/523 29 56-20
E-Mail: sabine.voelz@pharmig.at
|