OeKB präsentiert Ergebnis 2003 und Nachhaltigkeitsbericht
Bei Exporthaftungen Überschuss für Republik erwirtschaftet
Wien (pts019/25.05.2004/11:30) Die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB), die zentrale heimische Finanzdienstleisterin für Exportwirtschaft und Kapitalmarkt, wird für das Geschäftsjahr 2003 eine Dividende von EUR 15,40 pro Aktie ausschütten. Dies gab die Spezialbank, an dem die größeren österreichischen Kreditinstitute beteiligt sind, anlässlich seiner Hauptversammlung bekannt.
Das im Eigentum österreichischer Banken stehende Spezialinstitut weist mit Jahresende 2003 eine Bilanzsumme von 24.100 Mrd. Euro (2002: 23,366 Mrd. Euro) aus, davon 22,967 Mrd. Euro (2002: 22,179 Mrd. Euro) aus der Exportfinanzierung. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt 2003 wie im Vorjahr bei 29 Mio. Euro.
Die OeKB präsentierte anlässlich der Hauptversammlung auch ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht. Der nach der EMAS-Verordnung zertifizierte Report dokumentiert die Erweiterung des bisherigen Umweltmanagementsystems der OeKB um die Bereiche der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung. Das gleichzeitig veröffentlichte Nachhaltigkeitsprogramm zeigt, wie die Spezialbank ihren unternehmerischen Erfolg in ökonomischer, ökologischer und sozialer Sicht langfristig absichern will.
Das von der OeKB gestionierte Versicherungssystem der Exporthaftungen des Bundes brachte der Republik 2003 bereits zum siebten Mal in Folge steigende Überschüsse: Den Schadenszahlungen von 96 Mio. Euro stehen Rückflüsse zu Schadenszahlungen von 50 Mio. Euro gegenüber. Die daraus erwachsenen Netto-Schadenszahlungen von -46 Mio. Euro und die 183 Mio. Euro an vereinnahmten Entgelten brachten der Republik einen Überschuss von 137 Mio. Euro (2002: 152 Mio. Euro). Selbst nach Abzug von umschuldungsbedingten Zinsnachlässen von 72 Mio. Euro ergibt sich damit ein Gesamtüberschuss von 65 Mio. Euro (2002: 53 Mio. Euro). Im weltweiten Ranking für Exportversicherung und -finanzierung im World Competitiveness Yearbook liegen diese von der OeKB maßgeblich geprägten heimischen Finanzdienstleistungen übrigens wieder unter den ersten drei.
Insgesamt wurden im Berichtsjahr von der Republik Österreich Haftungen mit einem Gesamtvolumen von 4,235 Mrd. Euro (2002: 3,564 Mrd. Euro) übernommen. Das Haftungsobligo belief sich zum 31.12.2003 auf 30,401 Mrd. Euro, was einem leichten Anstieg gegenüber dem Stand Ende 2002 entspricht (Stand zum 31. 12. 2002: 30,030 Mrd. Euro). Berücksichtigt man auch die in den Vorjahren erteilten und 2003 bestehenden revolvierenden Haftungen, so wurden im letzten Geschäftsjahr wieder rund 7 % des gesamten heimischen Exports mit Exportgarantien abgesichert. Der höchste Garantieumsatz wurde in Europa (einschließlich Russland und Türkei), der zweitgrößte im asiatischen Raum erzielt. Die wichtigsten Zielmärkte der Garantienehmer waren 2003 China, Griechenland, Russland, Iran und die Türkei.
Auch ihr internationales Exportservice-Netzwerk hat die OeKB 2003 weiter ausgebaut. So wurden Rahmenrückversicherungsabkommen mit Exportkreditversicherern in Japan (NEXI), Ungarn (MEHIB) und Polen (KUKE) abgeschlossen. Damit zählt die OeKB zu den am besten vernetzten Export Credit Agencies der Welt. Von dieser engen Vernetzung und der bewährten Versicherung und Finanzierung aus einer Hand profitiert eine wachsende Zahl von österreichischen Exporteuren, die sich damit gegenüber Ihren Partnern leichter als Generalunternehmer positionieren können.
Eine 100%-ige Tochtergesellschaft der OeKB kann schon bald kurzfristige Exportgeschäfte selbst decken. Dem hat der OeKB-Aufsichtsrat vor kurzem zugestimmt. Hintergrund ist der internationale Trend, dieses Segment verstärkt dem privaten Versicherungsmarkt zu überlassen.
Ende Dezember 2003 hat das OECD-Council die"Recommendation on Common Approaches on Export Credits and the Environment" beschlossen. Auf deren Basis hat die OeKB das österreichische Umweltprüfverfahren adaptiert und ab April 2004 eingeführt. Parallel dazu wurde und wird der Dialog mit den NGOs zum Thema Exportkreditversicherung und Umweltschutz weiter fortgesetzt.
Im von der OeKB betreuten Exportfinanzierungsverfahren standen zu Jahresende 2003 Finanzierungen in Höhe von 22,502 Mrd. Euro (2002: 21,611 Mrd. Euro) aus. Im Berichtsjahr wurden 3,097 Mrd. Euro (2002: 1,823 Mrd. Euro) an Krediten ausgezahlt. Die Rückflüsse aus Krediten beliefen sich auf 2,206 Mrd. Euro (2002: 2.825 Mrd. Euro). Die Kreditausweitung betrug damit netto +891 Mrd. Euro (2002: -1,002 Mrd.). Insgesamt nahmen mehr als zwei Drittel der Versicherungsnehmer auch eine Refinanzierung der OeKB in Anspruch.
2003 wurden von der OeKB eigene Emissionen in Höhe von rund 3 Mrd. Euro auf verschiedenen Kapitalmärkten begeben. Aufgrund der erstklassigen Bonität (AAA-Rating von Standard & Poor's und Moody's) wurden diese Emissionen weltweit hervorragend aufgenommen. Hervorzuheben sind die 1 Mrd. USD Globalanleihe und mehrere Transaktionen am asiatischen Kapitalmarkt und am japanischen Retail Markt (Uridashi-Markt). Im Geldmarkt hat die Bank in Europa ein Euro Commercial Paper Programm und ein French Certificats de Depot Programm (FCD) sowie ein Commercial Paper Programm am US domestic Markt. Für dieses Jahr sind Aufnahmen auf den Kapitalmärkten in Höhe von rund 3-4 Mrd. Euro geplant. Eine 3-jährige, USD 1,25 Mrd. Globalanleihe wurde im März begeben und weltweit erfolgreich platziert.
Als Geschäftsstelle für inländische Anleiheemissionen betreute die OeKB im Jahr 2003 mit einem Emissionsnominale von 5,996 Mrd. Euro insgesamt 37 % aller Nichtbankenemissionen (2002: 7,725 Mrd. Euro/54 %).
Als Abwickler der Arrangementgeschäfte an der Wiener Wertpapierbörse verzeichnete der Bereich Börseclearing der OeKB 2003 einen Umsatz von 12,419 Mrd. Euro.
Die in der OeKB eingerichtete österreichische Wertpapiersammelbank (WSB) hat im Jahr 2003 ihre Position als attraktiver Custodian für den heimischen Finanzplatz und internationale Märkte weiter gefestigt. Zu Jahresende waren in der Wertpapiersammelbank 11.823 Wertpapierkategorien für 126 Deponenten verwahrt (2001: 9.005 /128).
Auch in der Finanzdateninformation und im Bereich Information Management hat die OeKB im Jahr 2003 ihre Services weiter ausgebaut. Gleichzeitig konnte die OeKB das von ihr geleitete Projekt der Umstellung der bisherigen sechsstelligen WKN auf die zwölfstellige ISIN-Codes (International Securities Idntification Number) zu Ostern 2003 erfolgreich abschließen.
Vor dem Hintergrund der Entwicklung eines mittel- und osteuropäischen Finanzmarktes hat die OeKB vor kurzem gemeinsam mit anderen Investoren Anteile an der Budapester Börse erworben.
Die Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes in Österreich hat die OeKB zur Entwicklung eines neuen Geschäftsfeldes genutzt. Als Competence Center für den Energiemarkt ist die OeKB nun bereits seit drei Jahren Risikomanagement- und Financlearing-Partner für den Handel mit Ausgleichsenergie im Strom- und Gasmarkt und für die im Frühjahr 2002 gestartete Grazer Strombörse EXAA.
Ihren Beitrag zu einer effizienten Infrastruktur will die OeKB auch im Bereich des Handels mit Emissionszertifikaten leisten: Als Gesellschafterin der ECRA Emission Certificate Registry GmbH bewirbt sich die OeKB mit anderen Institutionen um die Funktion einer Registerstelle.
Im Geschäftsbereich Information Services konnte die OeKB im Jahr 2003 vom anhaltenden Outsourcing-Trend bei Informations- und Wissensmanagementagenden profitieren und ihre Position als zentraler Information Broker -für Finanz und Wirtschaft weiter stärken. Mit "corporate austria" hat die OeKB im letzten Jahr einen neuen Internet-Service im Bereich der hochqualitativen Medienbeobachtung entwickelt. Zielgruppe dieser erfolgreichen Dienstleistung sind alle Unternehmen, die immer aktuell über Entwicklungen bei Mitbewerb, Kunden und Lieferanten Bescheid wissen wollen.
Der OeKB-GESCHÄFTSBERICHT 2003 ist auch in englischer Sprache erhältlich. Die Online-Version des Geschäftsberichtes und ein
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