Podiumsdiskussion: "Frauen & Religion"
Wien (pts024/15.11.2004/10:45) Dem spannenden Thema "Frauen & Religion" stellen sich am Mittwoch, 1. Dezember 2004, um 18:30 Uhr, Univ.-Prof. Mag. Dr. Ingeborg Gerda Gabriel, Vorstand des Instituts für Sozialethik an Universität Wien, Andrea Saleh, Frauenbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, sowie Vertreterinnen weiterer Weltreligionen (angefragt).
Moderation: Eva Meindl
Begrüßung und Einleitung: Bettina T. Kölbl
Veranstaltungsort: Club Alpha, Stubenbastei 12/14, 2. Stock, A-1010 Wien (U3 Station Stubentor)
Frauen & Religion
Nichts scheint für unsere Gesellschaft in den letzten Jahren so wichtig geworden zu sein wie Religion. Tages- und Weltpolitik scheint nur noch beeinflusst von Religions- und Glaubenszugehörigkeit gemacht zu werden. Aktuellstes Beispiel ist natürlich der erst kürzlich stattgefundene US Präsidentschaftswahlkampf, aber auch der Krieg im Irak und der immer wieder auflodernde Konflikt in Israel/Palästina und die Frage, ob die Türkei nun in die EU aufgenommen werden soll oder nicht, zeigen dass sich unsere Gesellschaft anscheinend nur noch vom "richtigen" Religions- und Glaubensbekenntnis beeinflussen lässt.
Sollen unsere Staaten streng säkularisiert werden - also jegliche Symbole, die auf eine bestimmte Religion hinweisen, aus unserer unmittelbaren Umgebung verschwinden? Ist das Tragen eines Kopftuches wirklich so anstößlich? Müssen in österreichischen Schulen die Kreuze abgenommen werden? Doch ist es nicht so, dass genau diese - oft banalen - Diskussionen eigentlich von den wirklichen Problemen im Umgang mit Religion und Glaube ablenken? Jährlich werden tausende Mädchen aus religiösen Motiven verstummelt. Vielen Frauen wird der Zugang zu Aufklärung und Verhütung nach wie vor nicht gewährt. Abtreibung wird nach wie vor von so manchen religiösen Würdenträgern verteufelt und ist Sünde.
Diese Liste könnte ins Unendliche erweitert werden und es stellt sich doch sehr oft die Frage, welche Rolle der Frau in der Religion eigentlich zukommt. Frauen dürfen in allen Religionen Kinder bekommen und für die Familie sorgen. Doch mitbestimmen dürfen sie in den seltensten Fällen. So gibt es in der katholischen Kirche nach wie vor keine Priesterinnen. Manch andere Religionen scheinen keine so große Angst vor der Besetzung von Ämtern mit Frauen zu haben.
Warum appelliert der Papst in seinem "Brief über die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Weltkirche" an die Regierungen, "Bedingungen zu schaffen, die dazu führen, dass Frauen ihre Pflichten in der Familie nicht vernachlässigen müssen, wenn sie einem Job nachgehen". Wer bestimmt denn, welche Pflichten Frauen in ihren Familien haben? Sollte es nicht auch die Pflicht einer Relgion sein, über die Rechte von Frauen in Zusammenhang mit Familie zu sprechen. Wenn es um die Rechte von Frauen geht, wird es in Gesellschaft, Politik, Religion etc. immer schnell still.
Die bisherigen Ausführungen weisen schon darauf hin, dass es viele Zugänge zum Thema "Frauen & Religion" gibt. Religion heißt für Frauen und Männer oft etwas anderes und bedeutet auch oft etwas ganz anderes - und das unabhängig welchem Glaubensbekenntnis sie angehören.
Verbindliche Anmeldung erbeten bis Montag, 29. November 2004 unter giovane@alphafrauen.org
Im Anschluss an die Veranstaltung bitten wir zu einem kleinen Imbiss bei einem gepflegten Glas Wein!
(Ende)Aussender: | DIE SCHWARZ Idee - Konzept - Realisation |
Ansprechpartner: | Bettina T. Kölbl |
Tel.: | +43/1/513 48 00 |
E-Mail: | giovane@alphafrauen.org |