pts20041202030 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Telekom-Regulator verhindert Wiederverkauf der Grundgebühr

VAT fordert eine öffentliche Konsultation zur Berechnung des Großhandelspreises


Wien (pts030/02.12.2004/11:57) "Mit dem nun ergangenen Bescheid der Regulierungsbehörde wurde erneut die Chance vertan, den Markt für Zugangsleistungen im Festnetz dem Wettbewerb zu öffnen und damit für den Endkunden attraktive Angebote zu ermöglichen", erklärt Dr. Achim Kaspar, Präsident des Verbandes Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT), in einer ersten Reaktion auf die jüngste Entscheidung der Telekom-Control-Kommission (TKK) über den Wiederverkauf der Grundgebühr. Mit diesem Bescheid hatte die TKK das von Telekom Austria (TA) nach langer Vorgeschichte vorgelegte Großhandelsangebot für "nicht diskriminierend" befunden.
Die alternativen Betreiber fordern nun eine nachhaltige öffentliche Konsultation zur Neu-Berechnung des Großhandelspreises, insbesondere im Hinblick darauf, dass sich die Regulierungsbehörde in allernächster Zukunft im Rahmen der aktuell laufenden Marktanalyse erneut mit dem Thema Wiederverkauf der Grundgebühr auseinanderzusetzen haben wird.

Großhandelsabschlag unterbindet Konkurrenzfähigkeit alternativer Angebote
"Der seitens der Regulierungsbehörde für "nicht diskriminierend" und daher "unbedenklich" eingestufte Großhandelspreis liegt nur um Eur 0,62 bzw. 4,65% unter dem günstigsten von TA angebotenen Endkundentarif," erklärt Kaspar, "Damit werden konkurrenzfähige Angebote der alternativen Betreiber von vornherein unterbunden. Dies können wir nicht kommentarlos hinnehmen." Aufgrund des nachgewiesenen Marktanteils der TA von 95% auf dem Festnetz-Zugangsmarkt sei die Grundsatzentscheidung der TKK, den Wiederverkauf der Grundgebühr zu ermöglichen, richtig und notwendig gewesen, doch die nunmehr gefallene regulatorische Entscheidung für einen eindeutig zu geringen Großhandelsabschlag bedeute eine reale wirtschaftliche Diskriminierung der alternativen Anbieter auf dem österreichischen Markt. Für die im VAT vertretenen Unternehmen sei dies eine nicht nachvollziehbare Fehlentscheidung.

Zur Vorgeschichte
Im Dezember des letzten Jahres hatte die TKK nach zweijährigen Verhandlungen festgestellt, dass die TA den alternativen Anbietern ein Großhandelsangebot für den Wiederverkauf der Anschlussleistung zu legen hat. Das daraufhin von der TA vorgelegte Großhandelsangebot wurde von den alternativen Anbietern jedoch abgelehnt, da es mit 12,7 Euro wesentlich über den damaligen Endkundentarifen der TA lag. Das und die Zusatz- und Anlaufkosten hätten die Erstellung eines marktkonformen, kostendeckenden Endkunden­angebotes für die alternativen Anbieter unmöglich gemacht. Schlussendlich hat die TA, nach einem Streit mit dem Regulator über eine Lockerung von anderen regulatorischen Vorgaben, ihr Großhandelsangebot binnen kürzester Zeit wieder zurückgezogen.

Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT)
Der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber hat seit seiner Gründung im Jahr 1997 maßgeblich zur Schaffung fairer und wettbewerbsorientierter Rahmen­bedingungen für die neuen Betreiber beigetragen und agiert als umfassende Interessenvertretung der Branche. Die dem Verband angehörenden Unternehmen erzielen pro Jahr insgesamt 1,7 Milliarden Euro Umsatz in der Sprachtelefonie. Von den neuen Betreibern wurden in den letzten Jahren rund 6000 Arbeitsplätze in Österreich geschaffen und ca. 3,5 Milliarden Euro investiert.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Achim Kaspar, eTel Austria AG
Pressestelle eTel Austria AG, Frau Pia Pausch, mobil 0699 105 10008

Dr. Lothar Roitner, Geschäftsführer des VAT
Mariahilfer Straße 37-39, 1060 Wien
Tel.: +43 1 588 39-12
E-Mail: roitner@vat.at

(Ende)
Aussender: Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI)
Ansprechpartner: Kathrin Mück-Puelacher
Tel.: 01/588 39 29
E-Mail: mueck@feei.at
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