St. Gallen: Experten sprechen neue Therapie-Empfehlungen beim Mamma-Ca aus
Wachwechsel in der adjuvanten Therapie - Anastrozol löst Tamoxifen ab
Wedel (pts041/01.02.2005/15:58) Im Rahmen des 9. internationalen Brustkrebs-Symposiums von St. Gallen wurden Ende vergangener Woche Aromatasehemmer wie Arimidex® (Wirkstoff Anastrozol) in die Empfehlungen zur adjuvanten Therapie des frühen, hormonrezeptorpositiven Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen aufgenommen. Damit ist der Goldstandard Tamoxifen nach über 30 Jahren abgelöst. Arimidex® wird Brustkrebspatientinnen empfohlen, die eine adjuvante Therapie beginnen oder bereits 2-3 Jahre Tamoxifen erhalten haben. Ein Aromatasehemmer sollte laut den Experten auf jeden Fall Bestandteil der fünfjährigen adjuvanten Standardtherapie nach einer Operation sein. Arimidex® ist derzeit der einzige Aromatasehemmer, der für die primäre adjuvante Therapie des frühen Mammakarzinoms zugelassen ist.
Arimidex® als initiale adjuvante Therapie am besten untersucht
Mit der Erfahrung aus mehr als einer Million Patientinnenjahren und der breitesten Datenbasis in der adjuvanten Therapie ist Arimidex® der am besten untersuchte Aromatasehemmer. Grundlage der Empfehlungen war die weltweit größte adjuvante Brustkrebsstudie ATAC (Arimidex Tamoxifen Alone or in Combination). In dieser Studie mit mehr als 9.300 Patientinnen hat der Aromatasehemmer seine Überlegenheit gegenüber Tamoxifen hinsichtlich der Effektivität und der Verträglichkeit in der Adjuvanz über einen Zeitraum von fünf Jahren eindrucksvoll belegt. Anastrozol reduzierte signifikant sowohl lokale Rezidive, kontralaterale neue Tumoren als auch Fernmetastasen. Auch das Risiko an Brustkrebs zu versterben war reduziert, auch wenn dieser Endpunkt noch nicht signifikant war. Schwere Nebenwirkungen wie Thrombosen und Endometriumkarzinome, die unter Tamoxifen bekannt sind, traten deutlich seltener auf. Kardiale Ereignisse unter Anastrozol waren nicht signifikant erhöht. Im Vergleich mit anderen Aromatasehemmern wie z.B. Letrozol weist Anastrozol insgesamt ein besseres Nebenwirkungsprofil auf:
Anastrozol verhält sich lipidneutral, wodurch auch das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen geringer ist. In der in St. Gallen vorgestellten BIG-Studie wurden bereits nach 2 Jahren Follow-up Dauer unter Letrozol 43% Hypercholesterinämien berichtet, und die Rate an kardialen Todesfällen war doppelt so hoch im Vergleich zu Tamoxifen.
Bei allen Aromatasehemmern war das Risiko für Frakturen über die Behandlungszeit leicht erhöht. Dies Risiko ist jedoch vorhersehbar, gut therapierbar und betrifft nur Frauen, die aufgrund einer vorbestehenden Osteoporose sowieso behandelt werden müssten.
Auch Therapiewechsel empfohlen
Die Experten des St. Gallener Symposiums empfehlen eine Therapieumstellung nach 2-3 Jahren von Tamoxifen auf einen Aromatasehemmer. Mit den beiden Studien ABCSG Studie 8 und ARNO 95 liegen auch hier für Arimidex® aussagekräftige und sichere Daten vor. Beide Studien verglichen die Wirksamkeit von 2 Jahren Tamoxifen-Behandlung, gefolgt von der Umstellung auf Anastrozol mit einer reinen Tamoxifen-Therapie über 5 Jahre an insgesamt über 3.200 Patientinnen. Etwa die Hälfte von ihnen vollzog den Therapiewechsel zu Anastrozol nach zwei Jahren. Kürzlich veröffentlichte Ergebnisse nach median 28 Monaten zeigten, dass der Aromatasehemmer das Rezidivrisiko aller Formen (Lokalrezidive, kontraleterale Rezidive und Fernmetastasen) um 41% gegenüber Tamoxifen senkte, unabhängig vom Nodalstatus.
Aufgrund dieser positiven Daten diskutieren Experten bereits heute, dass der möglichst frühe Einsatz von Anastrozol im Rahmen der adjuvanten Hormontherapie sinnvoll ist, um den Patientinnen den größtmöglichen Benefit zukommen zu lassen.
Die Empfehlungen von St. Gallen im Überblick
Für die Empfehlungen von St. Gallen 2005 zur adjuvanten Behandlung des frühen hormonsensitiven Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen wurden alle derzeit vorliegenden Daten adjuvanter Studien aller Aromatasehemmer berücksichtigt. Die Empfehlungen lauten:
- Die adjuvante Therapie sollte mit Tamoxifen, Anastrozol oder Letrozol begonnen werden
- Nach 2-3 Jahren Tamoxifen-Behandlung wird eine Umstellung auf Anastrozol oder Exemestan empfohlen
- Nach einer fünfjährigen Tamoxifen-Therapie sollte bei hohem Risiko auf Letrozol umgestellt werden
Die aktuellen St. Gallener Empfehlungen stellen international anerkannte Richtlinien für die Therapie des frühen Mammakarzinoms dar. Mit Arimidex® steht erstmals eine effektivere und über den gesamten Behandlungszeitraum verträglichere Behandlungsoption zur Verfügung, die jetzt mehr Patientinnen die Chance auf Heilung gibt.
Weitere Informationen zu Arimidex® finden Sie unter: http://www.mammakarzinom-info.de
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