pts20050217028 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Umsetzung der Lissabon-Strategie wichtig für IKT-Standort Österreich

Wim Kok zu Gast bei Telekom Austria


Wien (pts028/17.02.2005/12:21) Negativer Trend bei Technologie-Benchmarks drückt auf Österreichs Wettbewerbsfähigkeit - Neue Lissabon-Strategie sieht hohe Priorität im Bereich IKT - Beseitigung von Investitionshemmnissen am IKT-Sektor - Systematische Regulierungsfolgeabschätzung als wichtiger Reformansatz -Regulierung soll die Wirtschaftstätigkeit nicht unnötig beeinträchtigen - Wim Kok als Gast bei Telekom Austria diskutiert im Rahmen des Telekom Austria Executive Circle die Neuausrichtung der Lissabon-Strategie

Anlässlich der heutigen Pressekonferenz mit Wim Kok, Ministerpräsident der Niederlande a.D. und Vorsitzender der EU-Expertengruppe zur Bewertung der Lissabon-Strategie, betonte Telekom Austria Generaldirektor Heinz Sundt die hohe Bedeutung der IKT zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit: "Im internationalen Benchmarking liegt Österreich in der Wettbewerbsfähigkeit nicht schlecht; im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie - kurz IKT - zeigen internationale Technologie-Benchmarks jedoch einen negativen Trend. Anreize für Investitionen und Innovationen könnten eine Trendwende herbeiführen."

Österreich bei Wettbewerbsfähigkeit auf Platz 17

Das Weltwirtschaftsforum bewertet jedes Jahr im "Global Competitiveness Report" die Wettbewerbsfähigkeit der wichtigsten Industriestaaten. Im aktuellen Ranking 2004/2005 tritt Österreich im internationalen Vergleich auf der Stelle und belegt wie im Vorjahr den 17. Rang. Zu den weltweit konkurrenzfähigsten Nationen zählt Skandinavien: Finnland (1), Schweden (3), Dänemark (5) und Norwegen (6) dominieren die Bewertung. Finnland hat seine Top-Platzierung vor allem den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem guten Funktionieren der öffentlichen Institutionen zu verdanken.

Im Technologie-Ranking fällt Österreich zurück

Im "Network Readiness Index" - einem speziellen IKT-Ranking, das von Weltwirtschaftsforum, Weltbank und INSEAD einmal jährlich erstellt wird - ist Österreich dagegen zum Zweiten mal zurückgefallen. Während sich die Schweiz innerhalb der vergangenen zwei Jahre vom 16. auf den siebten Platz verbessern konnte, ist Österreich vom neunten auf den 21. Rang zurückgefallen. Diese Bewertung berücksichtigt die vorhandene IKT-Infrastruktur eines Landes, aber auch, wie aufgeschlossen Privatpersonen, Unternehmen und Regierung diesen Technologien gegenüberstehen und inwieweit Informations- und Kommunikationstechnologien von diesen Bezugsgruppen auch tatsächlich angewendet werden.

Lissabon-Strategie sieht hohe Priorität für IKT und eine Optimierung der Regulierung

Angesichts dieser Bestandsaufnahme begrüßt Heinz Sundt eine Neuausrichtung der Lissabon-Strategie durch die Europäische Kommission. "Für die Hälfte des Produktivitätszuwachses in modernen Ökonomien zeichnet IKT verantwortlich", sagte die neue EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft, Viviane Reding, Anfang 2005 in Prag bei ihrer Präsentation des EU Programms "i2010" zur Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum am IKT-Sektor für.

Sundt begrüßt, "dass die EU Kommission zur Ankurbelung der Wettbewerbsfähigkeit Europas dem IKT-Sektor mehr Priorität einräumen will. Bedeutend ist auch, dass man jetzt auf die Optimierung der Regulierung bestehen will. Das ist das richtige Rezept zur Stärkung von Investitionen und Innovationen".

In diesem Zusammenhang fordert Sundt die Einführung einer Regulierungsfolgeabschätzung: "Die Auswirkungen von Regulierungsentscheidungen müssen volkswirtschaftlich untersucht und die Ergebnisse politischen Entscheidungsträgern zugänglich gemacht werden. Um der Regulierungsflut zu Lasten der Unternehmen entgegenzutreten, ist es wichtig, die Regulierungsmaßnahmen mit konkreten Zielsetzungen zu verknüpfen. Sind diese Ziele erreicht, muss auch ein Auslaufen der Regulierung möglich sein."

Regulierung soll die Wirtschaftstätigkeit nicht unnötig beeinträchtigen

Der Bericht zur Halbzeitüberprüfung der Lissabon-Strategie unter der Verantwortung von Wim Kok führt aus, dass Unternehmen nur dann in Innovationen und F&E investieren, wenn sie sicher sind, dass sie auch die Früchte dieser Investitionen ernten können. Weiters stellt der "Kok-Bericht" die Notwendigkeit einer systematischen Überprüfung der Regulierung fest, damit die Wirtschaftstätigkeit nicht unnötig beeinträchtigt wird.

Nach dem Willen der Europäischen Kommission sollen national ausgerichtete Aktionspläne mit Hilfe von eigenen Lissabon-Beauftragte in den Ländern den Reformdruck verstärken. Sundt hofft, dass Österreich rasch einen solchen Aktionsplan ausarbeitet sowie einen Lissabon-Beauftragten bestimmen wird. "Es wäre wünschenswert", so Sundt, "wenn dieser Beauftragte aus der Wirtschaft kommt und Österreichs Unternehmen in die Ausarbeitung des Aktionsplanes miteingebunden werden."

Wim Kok zu Gast bei Telekom Austria

Wim Kok ist am 17. Februar 2005 auf Einladung von Telekom Austria in Wien zu Gast. Er wird mit Generaldirektor Heinz Sundt am siebten "Telekom Austria Executive Circle" über die Neuausrichtung der Lissabon-Strategie und notwendige wirtschaftliche Reformen in der Europäischen Union sprechen. Die Veranstaltung, zu der Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft geladen sind, findet in der Unternehmenszentrale von Telekom Austria statt.

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